An diesem Beispiel aus der Region Landsberg spiegelt sich die Situation wider, die auf den Energiemärkten seit dem Krieg in Osteuropa vorherrscht. Strom aus Windenergie wird nahezu komplett ins öffentliche Netz eingespeist. Damit hat sich „der Wind deutlich gedreht“. Die Zeiten, in denen wegen Überangebots bei starken Windereignissen nichts abgenommen und nichts vergütet wurde – in diesem Fall spricht man vom „Negativstrom“ – sind selten geworden.
Zwei Stromtrassen mit jeweils ungefähr zehn Kilometer Länge hat die Gemeinde Fuchstal bereits. Die erste führt von den vier Windrädern im Kingholz durch den Sachsenrieder Forst zum Umspannwerk nach Bidingen. Die zweite verläuft vom Höhenzug an Leeder vorbei Richtung Osten zum Wärmetopf. Jetzt kommt eine dritte Trasse hinzu, die ebenfalls zirka zehn Kilometer lang ist. Sie reicht von den drei Windrädern im Gemeindewald Leeder, die heuer errichtet werden, bis zur Lechstaustufe 11 östlich der B17. Dabei kann die Firma Hirschvogel als großes Unternehmen gleichsam nah am Standort anzapfen und regenerativen Strom geliefert bekommen.
Die Leitung wird zurzeit eingepflügt. Dies geschehe in Begleitung eines Archäologen, wie Karg berichtete. Warum das? Die Gemeinde hat den Weg in den Forst verbreitert, damit der Schwertransport mit den großen Bauteile für die neuen Windräder passieren kann. Bei den Wegarbeiten seien alte Keltengräber angegriffen worden. Denkmalschützer bekamen Wind davon und das Landratsamt Landsberg stellte den Bau vorübergehend ein. Mehr noch: Es folgte eine Ordnungswidrigkeitsanzeige – und dazu die Auflage der archäologischen Baubegleitung auch entlang der gesamten Stromtrasse, wofür die Gemeinde immerhin 15.000 Euro aufwenden muss.
Die drei neuen Windkraftanlagen werden auf einem drei Meter tiefen Fundament mit 28 Meter Durchmesser erstellt. Die Nabenhöhe beträgt 166 Meter. Ein Rotor ist 75 Meter lang. Wie im KREISBOTEN berichtet, haben 259 Personen aus der Gemeinde Fuchstal Anteile an den drei Windrädern gezeichnet – in der Summe für gut drei Millionen Euro. Die Gemeinde übernimmt den gleichen Betrag. Zwei Drittel der Gesamtinvestition wird über Kredite finanziert.