Verhandlung gegen Kauferinger Arzt beginnt
Landsberg – Am Donnerstag ist es soweit: Die Verhandlung vor dem Schöffengericht gegen einen Kauferinger Arzt beginnt. Dem praktischen Arzt und Homöopath wird das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse zur Last gelegt.
Der 59-Jährige soll „zwischen Mai 2020 und Januar 2021 in mindestens 117 Fällen Maskenbefreiungsatteste ausgestellt zu haben, ohne die Empfänger vor der Ausstellung untersucht zu haben“, sagt eine Sprecherin des Amtsgerichtes. Auch eine 54-Jährige und eine 45-Jährige stehen wegen Beihilfe vor Gericht. Beide sollen die Blankoatteste des Arztes ausgefüllt und den Empfängern gesandt haben. Die vorsitzende Richterin habe – aufgrund der insgesamt 51 geladenen Zeugen – sechs weitere Verhandlungstermine bestimmt, so die Sprecherin.
Der Angeklagte hat auf seinem Telegram-Kanal bereits dazu aufgerufen, ihm „Beistand“ zu leisten. Er befürchte, der Staatsanwalt wolle ihm das „Höchstmaß“ samt Haft und Berufsverbot auferlegen – etwas, was laut Aussage des Arztes auch „viele andere Ärzte“ wünschten.
Der Arzt war 2020 auf einer ‚Querdenker-Demo‘ in München festgenommen worden, im Januar 2021 durchsuchte die Kripo seine Praxis und Wohnung und beschlagnahmte Beweismaterial.
Die Verhandlung sollte eigentlich bereits im November starten, musste damals aber wegen Krankheit des Pflichtverteidigers verschoben werden.