Das Echo aus der Nachbarschaft ist geteilt, wie Bürgermeister Ferdinand Holzer (CSU) im Gespräch mit dem KREISBOTEN berichtet. Zwei der vier Anlieger haben die Nachbarunterschrift geleistet, die anderen beiden nicht. In einem Schreiben äußern die Betroffenen Bedenken unter anderem hinsichtlich Ortsbildkonformität, Abstandsflächen, Lärmemissionen, Verkehrsbelastung und Parksituation sowie möglicher Auswirkungen aufs Grundwasser. Dieses könnte, so die Befürchtung, durch die geplante Tiefgarage umgelenkt, aufgestaut oder verringert werden.
Holzer räumt ein, dass das geplante Gebäude mit drei Vollgeschossen zwar nicht höher sein werde als der Giebel eines Einfamilienhauses, der Baukörper jedoch „wesentlich massiver“ wirken werde.
Der Gemeinderat habe die gewünschte Grundflächenzahl bereits von 0,43 auf 0,4 reduziert – das heißt, 40 Prozent der Fläche dürfen überbaut werden. Außerdem müssen auf dem Grundstück zusätzliche oberirdische Stellplätze und Flächen für Mülltonnen und Fahrräder geschaffen werden. Die Punkte Lärmschutz, Abstandsflächen und Grundwasser würden im Zuge des Genehmigungsverfahrens berücksichtigt. Holzer selbst findet das Projekt „hochinteressant“ für den Ort. Denn: „Der Bedarf ist da.“
Gleiches gelte für ein Pflegeheim – ein Angebot, dass es im gesamten nördlichen Landkreis nicht gibt. Als Standort hat ein Investor ein zwei Hektar großes landwirtschaftliches Grundstück an der Badstraße im Auge. Hier könnten neben einer Pflegeeinrichtung mit 90 Plätzen auch noch etwa 50 Mitarbeiterwohnungen, Praxen, eine kleine Pflegeschule und zudem ein Betriebskindergarten entstehen – ein Riesenprojekt für ein Dorf mit 2.300 Einwohnern.
„Es gibt im Ort Bedenken wegen der Größe“, sagt Holzer. Auch er selbst hätte nichts dagegen, wenn das Heim etwas kleiner ausfallen würde. Der Betreiber brauche jedoch eine gewisse Größe, um erfolgreich arbeiten zu können. Holzer sieht in dem Pflegeheim „eine Bereicherung für den ganzen nördlichen Landkreis und eine Chance für Egling, die Infrastruktur zu stärken“. Unter Umständen könnte man in diesem Zuge wieder ein Hausarztpraxis bekommen. Eine zusätzliche MVV-Haltestelle solle eingerichtet und ein Kreisverkehr gebaut werden.
Vorläufig jedoch laufen noch die Grundstücksverhandlungen zwischen Eigentümer und Investor. Sollten sie zu einem positiven Abschluss kommen, müsste erst noch Baurecht geschaffen werden. Laut Holzer kann eine Mehrheit im Gemeinderat sich das vorstellen. „Es täte Egling gut“, ist der Rathauschef überzeugt.