Ein »Kämpfer und Streiter« geht – Sonderpädagogisches Förderzentrum: Norbert Steinhardt und Walter Schreyer im Ruhestand
Nach 39 Jahren im Schuldienst ist in der vergangenen Woche Norbert Steinhardt, Rektor des Sonderpädagogischen Förderzentrums Landsberg, feierlich in den Ruhestand verabschiedet worden. Mit ihm scheidet auch sein erster Konrektor, Walter Schreyer, aus dem Schuldienst aus.
Regierungsschuldirektorin Eva Troßbach-Neuner würdigte die beiden Pädagogen als erfahrenes und geschätztes Team. Steinhardt sei immer „Kämpfer und Streiter für Kinder und Jugendliche mit Förderbedarf“ gewesen. Als er vor neun Jahren den Posten in Landsberg übernahm, war das Förderzentrum gerade erst aus der Zusammenlegung der Lernförder- und der Sprachförderschule entstanden. „Das Zusammenwachsen musste vorangetrieben werden“, wie Landrat Walter Eichner feststellte. „Das war sicher keine leichte Aufgabe.“ Mit Mittags- und Ganztagsangeboten sei die Betreuung der Schüler noch weiter verbessert worden. Der Landrat stellte die energetische Sanierung des Gebäudes III mit Geldern aus dem Konjunkturpaket sowie eine Generalsanierung der Schule in Aussicht. Auch die Möglichkeit, einen zusammenhängenden Mensabereich zu schaffen, werde geprüft. Und Schulamtsdirektor Konrad Lemnitzer bescheinigte dem Förderzentrum „einen gesicherten Standort, dem noch erhebliche finanzielle Mittel zufließen werden.“ Dies ist auch nötig, denn nach den Worten des scheidenden Konrektors Schreyer wird die Zahl der Kinder mit besonderem Förderbedarf weiter steigen. Frühgeborene, die in der Entwicklung nicht mit ihren Altersgenossen mithalten können, Kinder mit Migrationshintergrund, mit Teilleistungsstörungen, mit bildungsfernen und erziehungsschwachen Eltern – sie alle sind in großen Regelschulklassen mit hohem Leistungsdruck und mangelnden Fördermöglichkeiten nicht am richtigen Ort Damit steigen die Anforderungen an die Sonderpädagogik, während die Bedingungen schlechter werden. „An der Sprachförderschule gab es zwei Klassen mit je acht Schülern und dazu drei Lehrer“, erinnerte Walter Schreyer. „Heute hat eine Klasse 14 Schüler und einen Lehrer.“ Steinhardt bezeichnete seine Zeit in Landsberg als „sehr intensiv, arbeitsreich und erfüllend“. Das Förderzentrum sei eine Angebotsschule, die Stärken fördere und eine Rückführung an die Regelschule anstrebe. Wo das nicht gelingt, wird in der 7. bis 9. Klasse Berufs- und Lebensorientierung angeboten. Die Berufswahlvorbereitung müsse weiter ausgebaut werden, forderte Steinhardt, damit auch den Schülern des Förderzentrums „das Leben gelingt.“ Schüler und Lehrer hatten gemeinsam ein buntes Rahmenprogramm vorbereitet. Da wurde gesungen, getanzt und gerappt, ge- trommelt und ein Sketch aufgeführt. Und von einer ganz neuen Seite zeigte sich CSU-Landtagsabgeordneter Dr. Thomas Goppel: Er sang, begleitet vom Lehrer-Ensemble, für die beiden zukünftigen Ruheständler einen selbstgeschriebenen Text zur Melodie des Volkslied- Klassikers „Auf der schwäb'sche Eisebahne“. Die Nachfolge Steinhardts tritt Monika Jakoby-Mittermeier an, die zuvor am Sonderpädagogischen Förderzentrum in Fürstenfeldbruck tätig war. Von der zweiten zur ersten Konrektorin des Landsberger Förderzentrums steigt Elke Steinauer auf.