Kaufering klagt über neuen Lärm
„Die B17neu hat voll eingeschlagen“, freut sich Bürgermeister Dr. Klaus Büh-ler, die alte B17 sei „so gut wie leer“ und die Anwohner könnten aufatmen. Doch nicht jeder hat Grund zur Freude. Die Umfahrung bringt neuen Lärm in die westlichen Quartiere, die bisher von überörtlichem Verkehrslärm kaum betroffen waren. Der Gemeinderat diskutierte jüngst Lärmschutzmaßnahmen diskutiert – auch ein Tempolimit auf der B 17. Dass es dazu kommt, bezeichnete Bühler aber als „unwahrscheinlich“.
Nach der B17neu-Eröffnung hatte die UBV beantragt, eine Lärmmessung in Auftrag zu geben, um zu prüfen, inwieweit die Lärmgrenzwerte eingehalten werden und um eventuell nachträgliche Lärmschutzmaßnahmen zu treffen. Zwar stehe außer Frage, dass die B17neu „wirklich voll eingeschlagen hat“, so Bühler, dennoch sollten Messungen an drei Bereichen mit einer Gesamtlänge von rund 18 Kilometern entlang der neuen Bundesstraße durchgeführt werden. Der erste Messbereich ist im Bereich von Hurlach kommend bis zum vorhandenen Lärmschutzwall. Auch die Abschnitte mit Lärmschutzwällen und Kurven sollen überprüft werden. Besonders das Teilstück, wo eine unbewaldete Fläche ist, müsse geprüft werden, da hier besonders hoher Lärm zu verzeichnen ist. Bühler machte auf der Sitzung deutlich, dass der Lärm sehr witterungsbedingt sei: „Bei Nebel oder Regen ist er nicht so stark wie bei schönem Wetter“. Die Kosten für die Lärmmessung bezifferte Bühler auf rund 30000 Euro. In die Pflicht nehmen Für Hans Koch (SPD) ist es „schade, dass nach so kurzer Zeit die Bürger Grund zur Beschwerde haben.“ Dabei übte er Kritik an den Planern der Bundesstraße. So habe der Gemein- derat immer wieder darauf hingewiesen, dass die Wälle zu niedrig seien. Koch machte vor allem eine Schwachstelle in Höhe des Riebel-Werke aus, wo der Wall abschließt: „Wir sollten die Herren, die das geplant haben, und auch dem Bund in die Pflicht nehmen, nachzubessern.“ Auch habe man laut Koch in den Plänen nicht die Windströme in die Bemessungsgrundlagen einbezogen. Ein Tempolimit, um so die Lärmemmission für den Kauferinger Westen zu verringern, brachte Dr. Karin Lau (UBV) ins Spiel. „Das ist eine Ministerentscheidung und damit relativ unwahrscheinlich“, entgegnete Bühler. Auch Wolfgang Zeit (UBV) hielt den Vorschlag eines Tempolimits für nicht sinnvoll, da hauptsächlich der Lkw-Verkehr den Lärm auslöst, und der sei von einer Geschwindigkeitsbegrenzung schließlich nicht betroffen. Letztlich sprach sich der Gemeinderat einstimmig für eine Untersuchung der Lärmbelastung aus.