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Kiosk wird ein Schmuckstück in den Dießener Seeanlagen

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Dießen – Er kam als Zweitplatzierter ins Rathaus und fuhr als Sieger zurück nach Radolfzell am Bodensee: Dipl. Ing. Torsten Kiefer (46). Der neue Kiosk in den Seeanlagen wird nach seinem Entwurf realisiert. Mit großer Mehrheit votierte der Marktgemeinderat für sein „ausgewogenes Konzept“, das Funktionalität mit künstlerisch anspruchsvoller Architektur verbinde.

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1 / 3Die Illustration lässt bereits erahnen, dass der künftige Kiosk in den Dießener Seeanlagen ein „außergewöhnliches Schmuckstück“ werden soll. Auffällig sind die auf die Außenfassade applizierten Bäume der Umgebung © Archtekturbüro Kiefer
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2 / 3Zufrieden nach dem Kiosk-Entscheid: Bürgermeister Herbert Kirsch und Dipl.-Ingenieur Torsten Kiefer. © Roettig
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3 / 3Kiosk-Pächterin Christine Gottschalk darf sich freuen, wenn der Kiosk vielleicht schon zum Töpfermarkt die ersten Kunden empfängt. © Roettig

Bürgermeister Herbert Kirsch hatte die drei Erstplatzierten des offenen Architektenwettbewerbs zu der ersten Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause eingeladen, um ihre Entwürfe persönlich vorzustellen. Bei Torsten Kiefer gefiel der etwas Richtung Bahndamm zurückgesetzte schmale Längsbau, der damit einen Vorplatz zur Westfläche der Seeanlage frei gibt. Die Optik kopiert in keiner Weise den benachbarten ADK-Pavillon und die Fischerhütten, sondern harmoniere durch seine in sich verdrehte Dachfläche auf außergewöhnliche Weise.

Architekt Matthias Krapf, der den Bürgerentscheid für die Neugestaltung des See-Kiosks initiiert hatte, betonte in seiner Beurteilung vor den Gemeinderäten, dass dies kein „leiser Entwurf“ sei, sondern ein behutsam durchdachtes Schmuckstück, das in den Köpfen der Besucher hängen bliebe. Gerade Dießen als Künstlergemeinde müsste Mut zeigen und mit einem Votum für diesen Entwurf etwas wagen.

Unabhängig von der Funktionalität gefiel den Gemeinderäten die hochwertige und robuste Außenfassade aus Holz mit aufgesetztem Corten-Stahl, auf den die Bäume der Umgebung appliziert sind. Ein absoluter Hingucker. Auch die Rückseite wird so gestaltet, denn Kiefer möchte hier kein „Schmuddel­eck“, was es bei fast allen Kiosken leider der Fall sei. „Mein Kiosk hat zwei Gesichter“, betonte der Architekt. „Er wirkt sowohl offen wie auch geschlossen, bei Tag und auch bei Nacht.“

Pluspunkte sammelte Kiefer mit der Sitzbank neben der Verkaufsöffnung und den Klappen, die zugleich Verkaufsständer für Ansichtskarten und Souvenirs sind. Selbst die Tische, Stühle und Bänke der Außensitzflächen an der Südseite werden im Stil angepasst. Dass die Funktionalität von Verkaufsraum, Küche, Lager und Toilettenanlage stimmig ist, war bei diesem Konzept ohnehin klar. Auch an ein eventuelles Hochwasser hat Kiefer gedacht und entsprechend den Sockel geplant.

Kiosk-Pächterin Christine Gottschalk darf sich freuen, wenn der Kiosk vielleicht schon zum Töpfermarkt die ersten Kunden empfängt.

Dieter Roettig

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