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Närrischer Wagen-Rekord

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Morgen wird die Innenstadt ins Faschingsgewand gehüllt. Ihre Visitenkarte gibt auch wieder die KLJB Egling-Heinrichshofen ab – diesmal als „s‘Eglinger Holz“. Um die Sicherheit zu gewährleisten, haben Stadt und Faschingsverein eine Reihe an Maßnahmen ergriffen. © Neumann

Landsberg – Am morgigen Donnerstag wird die Lechstadt wieder in eine Narren-Hochburg verwandelt. Auch in diesem Jahr schlängelt sich der Gaudiwurm durch die Straßen der Altstadt und stößt auf mehr Beliebtheit als je zuvor: Insgesamt 33 Wagen, die teils weite Anreisen auf sich nehmen, rollen über die Pflastersteine der Innenstadt. Die Stadt hat bereits entsprechende Vorkehrungen getroffen, um für den Narrenansturm gerüstet zu sein.

Mit maximal 25 Stundenkilometern dürfen die vielen Wagen ihre An- und Abfahrt bestreiten. Das Gros der Teilnehmer wird sich deshalb früh auf den Weg machen müssen, sind doch auch zahlreiche aus dem Lechfeld, Fürstenfeldbruck oder Friedberg vertreten. Auch die Vereine aus dem Landkreis haben sich ins Zeug gelegt: Seit Monaten wird akribisch an den Themen gefeilt und die Wagen präpariert.

Ariane Wegner, Vorsitzende des Faschingsvereins, besuchte im Vorfeld sämtliche Gruppen. Der Tenor, den sie dabei wahrnahm: „Die meisten erzählen, der Landsberger Umzug sei der schönste in der Gegend, weil die Altstadtatmosphäre und die Umzugsstrecke so schön seien.“ Wer sein Thema besonders gut ausarbeitet, dem winkt eine satte Belohnung: Die besten zehn Wagen werden prämiert, der Sieger erhält sogar 1.000 Euro. Unter den fünf teilnehmenden Fußgruppen und 18 Schulklassen der FOS/BOS werden ebenfalls drei Siegprämien vergeben – hier fließen insgesamt 500 Euro in die Kasse der Gewinner-Gruppe. Die Bekanntgabe der Sieger und deren Ehrung findet noch am Lumpigen zwischen 16.30 und 17 Uhr vor dem Partyzelt auf der Waitzinger Wiese statt.

Um 13.30 Uhr zählt‘s

Die große Stunde für die Faschingsfanatiker schlägt um 13.30 Uhr, wenn der Startschuss für den Gaudiwurm fällt. Zuvor beginnt ab 11.30 Uhr die Aufstellung in der Von-Kühlmann-Straße, die ab diesem Zeitpunkt für Autos gesperrt wird. Nach Start des Zuges führt der Weg über die Karolinenbrücke in Richtung des Hauptplatzes. Anschließend rollt der Wurm durch die Herzog-Ernst-Straße weiter in den Hinteranger, wendet am Sandauer Tor und tritt von dort den Rückweg durch Vorderanger und Fußgängerzone an. Nachdem der Hauptplatz ein weiteres Mal passiert wird, ist in der Von-Kühlmann-Straße schließlich Endstation. Sobald die Straßen anschließend gereinigt sind, wird die Von-Kühlmann-Straße ab etwa 16.30 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben.

Um Gefahren vorzubeugen und auch die Verschmutzung der Straßen von vornherein einzudämmen, müssen die Wagen eine Reihe an Auflagen erfüllen: Schnaps und Rum sind ebenso generell verboten wie das Mitführen von Glasflaschen. Für die Fahrer der Zugfahrzeuge besteht absolutes Alkoholverbot aber auch die Mitfahrer dürfen nicht erkennbar betrunken sein, wie der Faschingsverein um den 1. Vorsitzenden und Umzug-Organisator Nikolaus Amberger auf seiner Homepage proklamiert.

Auch die Stadt reagiert mit diversen Maßnahmen auf den Ausnahmezustand: Während Stadtverwaltung, Tourist-Information und VHS am Lumpigen Donnerstag um 11 Uhr schließen, öffnet die Bücherei ihre Türen gar nicht. Der Stadtbusfahrplan wird ebenfalls angepasst: Die Linien 1,2 und 5 haben ab 13.30 Uhr Feierabend, Linie 3 sogar schon um 11.30 Uhr.

Stadt-Pressesprecherin Simone Sedl­mair verweist zudem auf die Parksituation: In den Bereichen, in denen der Faschingsumzug stattfindet, gelte ab 12 Uhr ein Halte- und Parkverbot. Wer sich dem widersetzt, müsse damit rechnen, dass sein Auto abgeschleppt wird. Die beiden Tiefgaragen, so Sedlmair, seien dagegen auch während der Straßensperrung geöffnet.

Viele Polizeikontrollen

Autofahrer sind ferner gewarnt: Wer die 0,5 Promillegrenze überschreitet, muss mindestens 500 Euro Bußgeld zahlen und seinen Führerschein abgeben. Deshalb appelliert die Polizei an die Faschingstreibenden, sich schon vor dem Alkoholkonsum Gedanken zur Heimfahrt zu machen und Taxis oder Busse zu nutzen. 2016 stellten die Beamten zur Faschingszeit im nördlichen Oberbayern 135 Alkohol- und Drogendelikte fest, in 62 Fällen wurde die Fahrerlaubnis entzogen. Heuer wünscht die Polizei weniger „böse Überraschungen“.

Marco Tobisch

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