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Landsbergs 26 Frühlings-Frischlinge

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Von: Susanne Greiner

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Frischlinge Landsberg Wildpark 2023 März
Im Wildpark Pössinger Au in Landsberg wuselt es: 26 Frischlinge von vier Bachen rennen durchs Gehege. Hier die Bache mit sieben Jungen, die anderen drei haben fünf, sechs und acht geworfen. © Greiner

Landsberg - Beppo dem Neunten ist langweilig. Keine Sau will was von ihm wissen. Die sind nämlich alle mit ihrem Nachwuchs beschäftigt: Im Wildpark des Lechparks Pössinger Au haben vier Bachen innerhalb einer Woche 26 Frischlinge geworfen. Rechtzeitig zum kalendarischen Frühlingsanfang, Denn der ist am kommenden Montag, den 20. März.

Wer die Kleinen sehen will: Wildschweine sind Spätaufsteher, selbst wenn die Sonne morgens strahlt. Beim Besuch mit dem Leiter des städtischen Forstamts Michael Siller und der Lechpark-Rangerin Anne-Marie Heinze dauert es, bis Damen und Nachwuchs geruhen, sich – leicht entnervt – zu zeigen. Beppo steht allein am Zaun. Er ist jetzt vorerst mal überflüssig. „Dabei ist er ein emanzipierter Eber und hat den Bachen beim Nistbau geholfen“, erzählt Heinze. Auch wenn die ihm irgendwann entnervt die Äste abgenommen hätten, weil er sie immer an die falsche Stelle gelegt habe. Heinze lacht. „Eigentlich soll man die Tiere ja nicht vermenschlichen. Aber man macht es unweigerlich trotzdem.“

Bis zu acht Junge kann eine Bache nach 115 Tagen Tragezeit werfen. In einem halben Jahr darf Beppo dann wieder ran. Bis dahin reagieren die Bachen auf seine Annäherungsversuche eher aggressiv. Natürlich können nicht alle 26 Frischlinge im Gehege bleiben. Um die Zeit, wenn sie die Streifen verlieren, werden sie entnommen: die Mehrzahl. Oder auch alle.

Auch das wird eine der Aufgaben sein, die Lechpark-Rangerin Heinze übernimmt. Vor allem will sie aber die Waldführungen bis zum Herbst wieder aktivieren - darunter vielleicht auch Waldbaden, überlget Heinze. Und die Wegbeschilderung erneuern. Die ist relativ konfus, findet sie. Man wolle auch versuchen, die Besucherströme „zu lenken“, sagt Siller. Denn an sonnigen Wochenenden tummeln sich schonmal 3.000 Besucher am Tag zu Fuß, oder per Rad auf dem Gelände. Nach der Wegbeschilderung kommt der Waldlehrpfad dran. „Wir machen den vollkommen neu“, sagt die studierte Waldpädagogin Heinze. Dazu kommt mehr Zusammenarbeit mit den städtischen Schulen. Und auch das grüne Klassenzimmer soll aus seinem Dornröschenschlaf gehoben werden.

Infos zum Lechpark und zu den Waldführungen auf der Webseite der Stadt.

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