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Blumen für die Damen, Wein für den Herrn: Antonia Meyer, Brigitte Helbig, Maura Knierim, Michael Lauterbach und Sabina Hüttinger (v. li.) sind die Kulturpreisträger 2010. 	Foto: Peters
Blumen für die Damen, Wein für den Herrn: Antonia Meyer, Brigitte Helbig, Maura Knierim, Michael Lauterbach und Sabina Hüttinger (v. li.) sind die Kulturpreisträger 2010. Foto: Peters

Wer den Kulturförderpreis des Landkreises erhalten würde, das war schon lange vor der Verleihung am vergangenen Freitag kein Geheimnis mehr. Letzte Zweifel, ob die Wahl der Jury auch auf die richtigen Künstler gefallen ist, konnten die fünf Preisträger spätestens an diesem Abend beseitigen, und sie taten es mit Bravour. Zweieinhalb Stunden lang boten sie dem Publikum im ausverkauften Landsberger Stadttheater beeindruckende Kostproben ihres vielseitigen Könnens.

Mit der Kauferingerin Sabina Hüttinger (Klavier), der aus Schondorf stammenden Brigitte Helbig (Klavier/Querflöte), dem Landsberger Michael Lauterbach (Eigenkomposition), Maura Knierim aus Stoffen (Harfe) sowie der Landsbergerin Antonia Meyer, die den Sonderpreis für ihre Geigenbaukünste erhielt, kamen in diesem Jahr alle fünf Preisträger aus dem Musikbereich. Dass letztere nicht nur Instrumente bauen, sondern auch spielen kann, demonstrierte Meyer gleich zu Beginn der Veranstaltung. Ge­- meinsam mit Elisabeth Pokorny und Franz Lichtenstern gab sie zwei Stücke am Cello zum besten. Über 20 Instrumente habe Meyer bereits gefertigt, erklärte Pokorny in ihrer Laudatio und betonte: „Mit ihrem Beruf hat sie die ideale Synthese zwischen ihrer Musikleidenschaft und ihrem handwerklichen Geschick geschafft.“ Ihre musikalische Vielseitigkeit präsentierte Brigitte Helbig den Zuschauern. Sie trat sowohl mit Querflöte als auch am Klavier auf. Ihr Laudator Manfred Seewann, Lehrer der städtischen Musikschulen München, lobte die Schondorferin für ihre schnelle Auffassungsgabe. „Es kommt schon mal vor, dass sie ein Stück in einer Woche auswendig lernt.“ Regelrecht angetan zeigte sich „Gastgeber“ und Moderator Axel Flörke, der charmant und kurzweilig durch das Programm führte, von Maura Knierim. Die blonde Stoffenerin erinnere ihn an einen „Engel an der Harfe“, was nicht nur das Publikum, sondern auch die Künstlerin selbst schmunzeln ließ. Knierim bemühte sich redlich, die hohen Erwartungen, die das Bild geweckt hatte, zu erfüllen – mit Erfolg. Die Zuschauer staunten über die Bandbreite der Musik, die die Stoffenerin mit ihren Fingerspitzen dem seltenen Instrument entlockte. Als „praktischen Komponisten“ würdigte Wolfgang Becker indes seinen langjährigen Schüler Michael Lauterbach, der den Preis für seine Eigenkompositionen entgegennahm. Der auch als Schauspieler der „landsberger bühne“ bekannte Lechstädter sei „ein Schüler, wie einer einem alle zehn Jahre in den Schoß fällt“. Lauterbach gab am Klavier einen Einblick in seine Werke. Unter anderem spielte er Auszüge aus der Musik, die er für das Theaterstück „Harald und Maude“ geschrieben hat. Eigentlich wollte Wolfgang Scherer nicht viel zur eindrucksvollen Vita von Sabina Hüttinger sagen, doch dann begann er doch die zahlreichen Erfolge der Fünfzehnjährigen aufzulisten. Ob im Radio oder als Solistin für die Augsburger Philharmoniker: In zahlreichen Auftritten habe Hüttinger ihr außergewöhnliches Talent bereits bewiesen. „Für sie ist die Musik ein Zufluchtsort.“ Zum Abschluss der Veranstaltung wirbelte noch einmal Balletttänzerin Laura Schmid über die Bühne. Die letztjährige Preisträgerin, die im vergangenen Jahr am Ehrungsabend verhindert war, hatte sich ihren Auftritt nicht nehmen lassen. Da staunte auch Landrat Walter Eichner nicht schlecht, ehe er zur Preisverleihung schritt und den offiziellen Teil beschloss. Zu Ende war der Abend damit allerdings nicht. Künstler und Zuschauer feierten anschließend gemeinsam im Foyer des Stadttheaters.

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