Schwifting – Schwein gehabt? Bei dieser Frage wiegelt der Bürgermeister Schwiftings erst mal ab. Im Gegensatz zu Farmer Hogget im wunderbaren Animationsfilm „Ein Schweinchen namens Babe“ von Chris Noonan hat Georg Kaindl keinen Bedarf an einem Minischwein. Ein solches ist am Dienstag auf Schwiftinger Flur eingefangen worden. Jetzt stellt sich die Frage: Wem gehört das gefleckte Borstenvieh?
Die Geschichte der kleinen Sau aus Schwifting ist reichlich kurios. Bereits Tage zuvor hatte der Bürgermeister und Landwirt den Hinweis erhalten, dass auf einer seiner Weiden ein kleines Schwein herumlaufe. Die Suche nach dem Ausreißer indes blieb erfolglos. Tags darauf erreichte ihn dann ein Anruf der Polizei, die auf zwei Minischweine zwischen Schwifting und Pürgen hinwies. Erneut machte sich Kaindl auf die Jagd, natürlich ohne Flinte, und spürte am Sonntagabend tatsächlich eine Minisau auf. Doch die war so flott, dass er keine Chance hatte, sie einzufangen. Schwein gehabt, oder auch nicht.
Zwei Tage später hatte Bauhofmitarbeiter Christian Schmid mehr Glück. Er schaffte es tatsächlich, das etwa 15 Kilogramm schwere Borstenvieh zu stellen, einzufangen und an einen sicheren Ort zu bringen – auf den Hof des Bürgermeisters, wo der Ausreißer aktuell in einem Viehanhänger an weiteren Fluchtversuchen gehindert wird. „Dem Schwein geht es gut, es ist sicher“, versichert Kaindl.
Dem war zuvor offensichtlich nicht so. Spaziergänger wollen die Tage zuvor beobachtet haben, wie nahe Pürgen freilaufende Hunde zwei kleine Schweine gehetzt und eines davon sogar gerissen hätten. Nähere Hinweise dazu gebe es im Moment nicht, so Kaindl. Auch nicht zur Frage, wem das Borstenvieh gehört – weder bei der Polizei noch beim Veterinäramt.
Und nun? Das Schwiftinger Minischwein ist, ob ausgebüxt oder ausgesetzt, ein Fundtier. Und als solches ist es zunächst im Tierheim Landsberg unterzubringen, schließlich bezahlt die Gemeinde Schwifting alljährlich eine Fundtierpauschale für ebensolche Fälle.
Unabhängig davon: Wer Hinweise zum Verbleib des zweiten Schweinchens und zur Herkunft des jetzt aufgegriffenen Borstenviehs geben kann, der möge sich an die Gemeindeverwaltung Pürgen wenden.
Toni Schwaiger