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Landsberg – Sie sind Ansprechpartner für die Bürger, vermitteln Sicherheit und schauen im Stadtgebiet nach dem Rechten: die sechs Mitglieder der Landsberger Sicherheitswacht. Seit Dezember sind sie im Einsatz und berichteten jüngst im Bauausschuss des Stadtrats, was sie zu der freiwilligen Aufgabe motiviert hat und welche Erfahrungen sie in den ersten Monaten gemacht haben.
Fünf Männer und eine Frau hatten sich im vergangenen Jahr für die Tätigkeit gemeldet, die rund 20 Stunden Dienst im Monat umfasst. Auf jeder ihrer Streifen legen die Sicherheitswachtler beachtliche acht bis zehn Kilometer zurück, wie Hauptkommissar Stefan Mang von der Polizeiinspektion Landsberg berichtete.
Das Feedback, das sie von den Bürgern bekommen, sei durchweg positiv, erzählten die Freiwilligen. Nachdem zunächst der Christkindlmarkt im Fokus stand, soll in den nächsten Wochen vor allem in Wohngebieten Präsenz gezeigt werden, um Dämmerungseinbrüche zu verhindern. Im Sommer wird das Einsatzgebiet bis zu den Lechauen und der Staustufe 15 ausgedehnt, weil die Stadt hier in der warmen Jahreszeit mit einem Vermüllungsproblem und vielen Beschwerden der Anwohner zu kämpfen hat, wie Ernst Müller verdeutlichte. Der Ordnungsamtschef kann sich durchaus vorstellen, die Sicherheitswachtler dann mit Fahrrädern auszustatten.
„Gerade ältere Leute sind froh, wenn sie uns sehen“, berichtete Georg Wunderlich, der gemeinsam mit seiner Frau Manuela die ehrenamtliche Aufgabe übernommen hat. Beide hätten schon länger nach einer Möglichkeit gesucht, sich für die Allgemeinheit zu engagieren und in der Sicherheitswacht genau das Richtige gefunden. „Manche jüngeren Leute halten uns für Hilfs-Cops, was wir nicht sind“, betonte der Pflugdorfer.
Christian Leitl ist dabei, weil „ich Kinder habe und Landsberg mag“. Die Stadt hat in seinen Augen ein so hohes Sicherheitsniveau, dass man „zu jeder Zeit an jedem Ort sein kann, ohne sich Sorgen zu machen“. Er wolle dazu beitragen, dass das so bleibt. Für Günter Seldmeir ist die Tätigkeit die ideale Ergänzung zu seinem 30-jährigen Engagement als Feuerwehrmann. Rocco Szücs bringt berufliche Erfahrung mit, denn er arbeitet bei einem Sicherheitsdienst. Und für Andreas Halscheidt, Oberstleutnant in Ruhe, passt die Sicherheitswacht ebenfalls gut seinen vielen ehrenamtlichen Aufgaben.
Freundliche Ansprache
CSU-Stadtrat Berthold Lesch wollte wissen, ob man die Mitglieder der Sicherheitswacht auch in Sachen Falschparken einsetzen könne – zum Beispiel, indem sie zwar keine Knöllchen, aber entsprechende Hinweiszettel („Sie parken hier falsch“) hinter Scheibenwischer klemmen. Die Sicherheitswacht solle nicht als Verkehrsüberwachung wahrgenommen
werden, warnte Ernst Müller. Eine „freundliche Ansprache“ an Falschparker sei zwar in Ordnung, doch hauptsächlich liege der Fokus auf der niederschwelligen Verhinderung von Straftaten, nicht von Ordnungswidrigkeiten. Was Müller sich jedoch vorstellen kann, ist das Fotografieren von schlecht geräumten Gehsteigen und einen entsprechenden Hinweis ans Ordnungsamt. Warum sollte das nicht auch für schlecht geräumte Fahrradwege (siehe Foto) gelten? Das aber wäre intern in einer Dreier-Kette zu regeln: Sicherheitswacht, Ordnungsamt und Bauhof.
Ulrike Osman/Toni Schwaiger