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Dießen – Der drittgrößte Waller in seinem Berufsleben als Ammersee-Fischer ist Simon Rauch (75) kurz vor dem Vatertag ins Netz gegangen: Ein Prachtstück mit 1,72 Metern Länge und einem Gewicht von 32 Kilogramm. Geschätztes Alter 25 bis 30 Jahre.
Vor neun Jahren hatte das Dießener Original gleich zweimal Glück mit Exemplaren, die noch größer und schwerer waren. Rauchs Rekord-Waller maß 1,85 Meter und war 44 Kilogramm schwer, ein echter Monsterfisch.
Simon Rauch, der wie immer allein auf dem See war, erzählt von einem harten Kampf, bis er den Waller endlich im Boot hatte: „Natürlich hat er sich gewehrt und wild um sich geschlagen.“ Letztendlich landete der Waller für seine letzten 24 Stündlein Gnadenfrist im Frischwasserbecken der Rauch‘schen Fischerei, damit sich der typische „schleimige Geruch“ verflüchtigt. Inzwischen ist der Waller ausgenommen, portioniert und kommt in einem Riederauer Restaurant auf die Speisekarte.
Waller, auch als Flusswels bezeichnet, gelten als die größten reinen Süßwasserfische Europa und leben vornehmlich in Flüssen. Dass sich immer wieder ein paar Exemplare in den Ammersee verirren, liegt wohl am Ammer-Zufluss. Die Riesenfische ernähren sich von anderen Fischen, verspeisen aber aufgrund ihrer Größe auch mal Wildenten oder andere Wasservögel. „Aber keine Angst“, beschwichtigt Rauch, „Waller wie auch die anderen Räuber, Hecht und Zander, greifen keine Menschen an.“ Beim Schwimmen oder Plantschen ist also eine „Begegnung der unheimlichen Art“ unwahrscheinlich.
Fischer Rauch ist seit vielen Jahren Vorsitzender des Dießener Traditions- und Wohltätigkeitsvereins „d‘Moosdapper“. Es ist nach eigenem humorvollen Bekunden eine Gesellschaft von „Fischern, Jägern und anderen Lügnern“. Zumindest „Fischer-Latein“ muss Simon Rauch beim nächsten Stammtisch nicht spinnen, wie sein jüngster Fang beweist.
Dieter Roettig