Eigentlich hätte die Aktion im IKG stattfinden sollen. „Und die Entwürfe waren auch schon fertig“, erzählt Crisan-Klessinger. Dass die Schüler dennoch ohne Murren, sondern im Gegenteil begeistert auf den Vorschlag, den Bauzaun zu gestalten, reagiert hätten, sei umso bewundernswerter.
Zum Einsatz kommen Schablonen, Spraydosen, Pinsel oder auch Tapes, mit denen zwei Schülerinnen die Wellen des Lechs formen, über denen ein Fisch in Landsberger Farben springt. „Ich hätte ja gerne auch noch Strick-Graffiti gemacht“, sagt Crisan-Klessinger. Strick-Graffiti sind beispielsweise die Stoffschläuche, die zeitweise auch in Landsberg unter anderem die Pfosten von Straßenschildern ‚gewärmt‘ haben. Ihr habe eine Art Schattenlaube vorgeschwebt, sagt die Lehrerin. Aber dafür konnte sie die Schüler dann doch nicht begeistern.
„Der Platz hier soll bis zum Baustart des Kulturbaus mit Leben gefüllt werden“, erklärt Susann Schmid-Engelmann, Quartiersmanagerin des neuen Baugebiets das von ehret+klein geförderte Projekt „Kunst am Bauzaun“. Seit das Sternrad-Haus fertig sei, gebe es immer mehr Bewohner, denen man auch einen Platz zum Spielen, Treffen, Sitzen, eventuell mit Hochbeeten geben wolle – kurzum „ein Platz für Ideen“, so die Quartiersmanagerin. Und der bunte Zaun solle auch die vom Lady-Herkomer-Steg-Ankommenden in das neue Stadtviertel hineinziehen. „Wir schauen zusammen mit den Anwohnern Stück für Stück, was hier möglich ist.“ Demnächst kommen Sitzmöbel, vielleicht eine Bahn zum Boule-Spielen ...
Irgendwann wird auch dieser Zaun weg sein – Street-Art ist vergänglich. Dann soll hier der Kulturbau entstehen. Und daneben der Europlatz – als Ablöse des „Europaplatz 1.0“ mit seinem bunten Rahmen.