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»Pinello« in Utting: Anlieger machen ihrem Ärger Luft

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Im Kreuzungsbereich Gries/Maria-Theresia-Straße vor der Trattoria „Pinello“ will die Gemeinde Utting eine Feuerwehranfahrtszone einrichten, um das wilde Parken der Gäste zu verhindern. Außerdem muss der Wirt die Fässer entfernen. © Roettig

Utting – Hoch her geht es an lauen Sommerabenden und speziell an den Wochenenden in und vor der Trattoria „Pinello“ in Utting. Bis aus München und Augsburg kommen die Gäste, um bei Wirt Roberto Iezzi italienisches Feeling zu genießen getreu dem Motto auf seiner Webseite: „Gefühlt über den Brenner und doch am Ammersee“. Jetzt aber steht Ärger ins Haus. Anlieger haben bei Bürgermeister Josef Lutzenberger eine ganze Latte von Beschwerden eingereicht, die bei der letzten Gemeinderatssitzung ausführlich behandelt wurden.

In der Eingabe heißt es unter anderem: „Die Trattoria hat in der letzten Saison ihr Geschäft über die vorliegende Konzession hinaus, das heißt ungenehmigt, ausgedehnt und speziell die Terrasse weit über die Sperrstunde von 22.00 Uhr hinaus betrieben.“ Versuche der Nachbarn, in einem persönlichen Gespräch auf den Wirt einzuwirken, seien „teils arrogant teils höhnisch“ abgewiesen worden. So bleibe den Anliegern nur die Reglementierung über die Aufsichtsorgane, die einen Interessenausgleich herbeiführen und für die Einhaltung der Auflagen sorgen müssen. Sollten diese Bemühungen scheitern, werde man den Klageweg beschreiten.

Was den Nachbarn neben Lärm und Überschreitung der Sperrstunde besonders aufstößt, ist die angebliche Erweiterung der Außensitzplätze, das Aufstellen von Fässern vor dem Lokal auf Gemeindegrund und die unerträgliche Parksituation rund ums „Pinello“.

Die Reduzierung der Öffnungszeiten sowie Reglementierung und Kontrolle der Außensitzplätze fällt in die Zuständigkeit des Landratsamtes Landsberg. Die Gemeinderäte beschlossen einstimmig, die Anträge an das dortige Bauordnungsamt und die Abteilung für Gaststättenrecht weiterzuleiten.

Die auf dem Gemeindegrund aufgestellten Fässer müssen laut Bürgermeister Lutzenberger vom Gastwirt entfernt werden. Er habe sie angeblich nur aufgestellt, um das Parken direkt vor dem Eingang zu verhindern. Allerdings würden die Fässer durch die Auflage von Brettern flugs in Stehtische umgewandelt, so der Einwand von einigen Gemeinderäten.

Für die Regelung der auswuchernden Parksituation rund ums „Pinello“ ist die Gemeinde Utting zuständig. Es wurde moniert, dass der für die Verkehrssicherheit zuständige Zweckverband hier abends und an den Wochenenden nur sporadisch kontrolliert. Und ein eher zufälliger Strafzettel über 15 Euro würde von den Gästen lässig hingenommen, wenn sie nur direkt beim Lokal parken können.

Deshalb beschloss der Gemeinderat einstimmig, im Kreuzungsbereich Gries/Maria-Theresia-Straße eine Feuerwehranfahrtszone einzurichten. Damit würde sich der Strafzettel auf 35 Euro erhöhen und vielleicht doch den einen oder anderen Falschparker abschrecken, zumal dann auch abgeschleppt werden kann.

Die Grüne Alternative Liste Utting (GAL) brachte die ganze Problematik auf den Punkt: „Einen angemessenen Ausgleich zwischen den Rechten der Anwohner auf ihre Nachtruhe und den Bedürfnissen eines lebendigen Uttinger Nachtlebens zu finden, ist schwer bis unmöglich. Nachbarn einer Gaststätte werden sicherlich keine Waldesruhe erwarten können – allerdings wird der Wirt seine Gäste immer wieder daran erinnern müssen, dass nächtliche Exzesse auf der Straße letztlich den Bestand der Wirtschaft gefährden. So oder so kann die Gemeinde nur im Rahmen ihrer Zuständigkeit agieren. Und das tut sie.“

Dieter Roettig

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