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Wallfahrtsort: Stockkapelle bei Asch wird saniert

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Von: Johannes Jais

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Stockkapelle Asch
An der Stockkapelle oberhalb von Asch müssen Dachstuhl und Fassade saniert werden. © Jais

Asch – An der Stockkapelle oberhalb von Asch, 715 Meter hoch in einer Waldlichtung nahe der Landkreisgrenze zum Ostallgäu gelegen, werden bald die Handwerker anrücken. An dem Kleinod muss die Statik ertüchtigt, sprich der Dachstuhl gerichtet werden. Außerdem soll die Fassade erneuert werden. 

Die Kapelle Maria Stock gehört zur Kirchenstiftung in Asch, die damit Träger der Maßnahme ist. Die Kosten werden auf 118.000 Euro beziffert. Seitens der Gemeinde Fuchstal gibt es einen Zuschuss in Höhe von zehn Prozent der Ausgaben, maximal also 11.800 Euro, wie es im aktuellen Beschluss steht, den die Gemeinderäte in der Sitzung Mitte Mai fassten.

Die Stockkapelle wird als Andachtsstätte und zum Gebet aufgesucht. Auch ist sie Ziel von Wallfahrten. Bekannt ist die von Veteranenvereinen jährlich im Sommer ausgerichtete Stockwallfahrt, an der sich bis zu 35 Vereine aus dem nahen Ostallgäu und aus dem westlichen Landkreis Landsberg beteiligen.

Die Geschichte der Stockkapelle reicht bis Mitte des 17. Jahrhunderts zurück. Damals veranlasste Schlossherr Christoph Freiherr von Freyberg den Bau einer Holzkapelle zu Ehren des heiligen Veit. Es heißt, dass neben dem Kleinod eine Buche stand, die von Waldarbeitern gefällt wurde. Im Baumstock war ein Vesperbild zum Vorschein gekommen. Die Männer trugen es nach Hause, aber schon tags darauf war es verschwunden. Die Legende besagt, dass es auf wundersame Weise auf den Stock der gefällten Buche zurückgekehrt ist. Wiederum brachten die Waldarbeiter die Figur nach Hause – und das Ereignis wiederholte sich. Um dem zu trotzen, stellten die Waldarbeiter die Muttergottes in die Holzkapelle, die von da an – dem Jahr 1680 – den Namen Stockkapelle trug.

Weil sich das Vorkommnis rasch verbreitet hatte, wurde die Kapelle bald zu klein für die Pilger, die zur Muttergottes strömten. 1703 wurde sie daher abgerissen und dafür die heutige Kapelle errichtet. 1968 wurde die wundertätige Pieta allerdings gestohlen – wurde aber 42 Jahre später wiedergefunden, restauriert und im Mai 2011 in einer Prozession zum angestammten Platz in der Stockkapelle gebracht.

Zur Geschichte der Stockkapelle sind auch mehrere Sätze auf einer Tafel vor Ort nachzulesen. Die Tafel befindet sich am Weg vom Parkplatz an der St 2055 ins Feld zur Stockkapelle.

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