Ideen für den Rathausplatz

Denklingen – Als Ideenschmiede dafür, wie die Dorfmitte von Denklingen rund um das künftige Rathaus im ehemaligen Gasthof Hirsch gestaltet werden kann, ist der aktuelle Realisierungswettbewerb zu sehen. Das Preisgericht hat aus 22 Vorschlägen, die eingereicht wurden, 15 ausgewählt und zur detaillierten Ausarbeitung eingeladen. Durchsetzen konnte sich das Büro terra.nova aus München. Die Entscheidung war „sehr eindeutig“, schilderte Rolf Lynen, der Stadtplaner und Landschaftsarchitekt in Freising ist und als Vorsitzender des Preisgerichts für den Wettbewerb in Denklingen fungierte.
Dem Ziel, den Dorfkern weiter zu beleben, sei man in Denklingen „einen großen Schritt nähergekommen“, sagte Bürgermeister Michael Kießling bei der Preisverleihung am Montagabend in der Mehrzweckhalle. Zum einen sei die Bürgerinitiative kurz davor, die Nahversorgung vor Ort mit einem Dorfladen ins Leben zu rufen. Zum anderen werde das denkmalgeschützte Gasthaus Hirsch zum Rathaus umgebaut.
Für den Außenbereich rund um das neue Rathaus hat die Gemeinde Denklingen einen so genannten Realisierungswettbewerb ausgelobt. So soll der richtige Planer für die Aufgabe gefunden werden. Der Wettbewerb ist aber auch Auflage dafür, dass die Regierung von Oberbayern aus dem Topf der Städtebauförderung eine Förderung gewährt. Die Gestaltung der neuen Dorfmitte ist mit gut einer Million Euro veranschlagt.
„Das Ergebnis des Wettbewerbs zeigt einen gelungenen Entwurf“, kommentierte Bürgermeister Kießling. Der Vorschlag des Büros terra.nova ermögliche eine barrierefreie Erschließung des Rathauses, werte das Kriegerdenkmal auf und ziele auf eine Verkehrsberuhigung ab. Die Gestaltung des Rathausvorplatzes – u.a. mit Holzbrunnen und Sitzbank – lade zum Verweilen ein.
Die Realisierung der neuen Dorfmitte sei eine „komplexe Aufgabe“, bekundete Rolf Lynen, der bei dem Wettbewerb Vorsitzender des Preisgerichts war. Bei der Gestaltung der Dorfmitte in Denklingen würden viele Punkte eine Rolle spielen. Lynen erwähnte den barrierefreien Zugang auf der Nord- und auf der Südseite des Rathauses, die Belebung des Platzes, die Bushaltestelle, den Straßenverlauf oder die Zufahrt zu einem privaten Wirtschaftsgebäude. Der Vorsitzende des Preisgerichts gab dem Gewinner des Realisierungswettbewerbs mit auf den Weg, beim Straßenverlauf „nicht mit Pflaster zu arbeiten“.
„Das ist eine Diskussion, die wir führen müssen“, meinte Peter Wich zur Variante Asphalt oder Pflaster. Er ist zusammen mit seinem Bruder Martin Gesellschafter des Münchner Büros terra.nova, das 14 Angestellte zählt. Die Barrierefreiheit sei mit einer Anhebung der Straße um 20 Zentimeter und einem leichten Anstieg von zwei bis drei Prozent vor dem Rathaus zu erreichen. Anerkennung fand im Preisgericht die Idee, mehr Platz vor dem Kriegerdenkmal zu schaffen, die Hauptstraße dort leicht nach Osten zu verschwenken und an einer Stelle auf 5,50 Meter zu verengen.
Das Preisgeld für den Gewinner beträgt 18.000 Euro. Ein zweiter Platz wurde nicht vergeben. Den dritten Platz (Preisgeld jeweils 8.500 Euro) teilen sich das Büro Stötzer Landschaftsarchitekten (Freiburg) und die Landschaftsarchitekten Graber/Huber/Lipp aus Freising.
Johannes Jais