Wie es in der Mitteilung des Vorstands heißt, bedeute ein Zentralklinikum aus ärztlicher Sicht definitiv eine Zukunft für die Krankenhauslandschaft im Landkreis. „Wir können nicht – wie das Bürgerbegehren es möchte – auf die Pause-Taste drücken und den Status quo so beibehalten. Das wäre unter den Rahmenbedingungen der deutschen Krankenhauslandschaft und der bundespolitischen Planungen der Todesstoß für unsere Krankenhäuser“, ist sich der Vorstand sicher.
Bereits jetzt sei absehbar, dass im Landkreis 170 Ärztinnen und Ärzte in den nächsten fünf Jahren in Ruhestand gehen. Von der ärztlichen Seite, aber auch mit Sicht auf die anderen Fachgruppen im Krankenhaus – insbesondere die Pflege – ließe sich bereits in naher Zukunft ein flächendeckender Betrieb kleiner Krankenhäuser nicht mehr sicherstellen. „Gerade junge Fachkräfte können nicht gewonnen werden. So lassen sich zum Beispiel Assistenzärztinnen und -ärzte nur anwerben, wenn sie an einer großen Klinik eine exzellente Weiterbildung zum Facharzt absolvieren können“, wird weiter angegeben.
Deshalb könne die Ärzteschaft des Landkreises den Bürgerentscheid nicht mittragen und ruft ihre Patientinnen und Patienten auf, bei diesem mit „Nein“ abzustimmen. „Die Politik ist gefordert, mit einer sorgfältigen Standortabwägung sicherzustellen, dass auch in Zukunft eine hochqualitative Versorgung aller Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises gewährleistet ist“, teilt der Vorstand abschließend mit.
Zum Vorstand des Ärztlichen Kreisverbandes gehören Dr. Karl Breu, erster Vorsitzender, Delegierter zur Bayerischen Landesärztekammer; Dr. Christian Lübbers, zweiter Vorsitzender, Facharzt für HNO Weilheim; Martin Kayser, Fortbildungsbeauftragter, Facharzt für Allgemeinmedizin Schongau; Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhold Lang, Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Ärztlicher Direktor im Krankenhaus Schongau und Dr. Stefan Günther MPH, Schatzmeister, Leiter des Gesundheitsamts Weilheim-Schongau.
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Von Kreisbote