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Entdeckertour im Landkreis Weilheim-Schongau stellt Berufsbilder vor

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Von: Ursula Gallmetzer

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Günter Berchtold (Ausbildungsmeister Schreinerhandwerk, 2.v.re.) zeigte  Carolin Kriegisch, Robert Ernst, Roland Streim, Christiane Wurm, Stefan Biesenberger und Andrea Jochner-Weiß, was die Lehrlinge gerade in der Holzwerkstatt bearbeiten.
Günter Berchtold (Ausbildungsmeister Schreinerhandwerk, 2.v.re.) zeigte (neben ihm v.li.) Carolin Kriegisch, Robert Ernst, Roland Streim, Christiane Wurm, Stefan Biesenberger und Andrea Jochner-Weiß, was die Lehrlinge gerade in der Holzwerkstatt bearbeiten. © Gallmetzer

Weilheim – Wer derzeit auf der Suche nach einem Handwerker ist, muss oft lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Diesem Fachkräftemangel entgegenwirken möchten die Initiatoren der zweiten Entdeckertour im Landkreis, bei der Schüler für das Handwerk begeistert werden sollen.

„Wir wissen, dass wir alles tun müssen, um das Handwerk zu stärken“, verdeutlichte Andrea Jochner-Weiß bei einem Pressegespräch anlässlich des Starts der Entdeckertour. „Wir wollen auch für die Berufe Leute gewinnen, die derzeit nicht so im Trend liegen“, erklärte die Landrätin.

Funktionieren soll das durch Besuche im Weilheimer Bildungszentrum der Handwerkskammer für München und Oberbayern. An vier Mittwochen dürfen Achtklässler der Mittelschulen, der Waldorfschule, der Penzberger Montessorischule, der Peitinger Alfons-Brandl-Schule sowie mehrere Berufsintegrationsklassen erfahren, wie spannend das Handwerk sein kann. Hierfür können sie in den Weilheimer Lehrwerkstätten selbst etwas ausprobieren.

Ob Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Bäcker, Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, Feinwerkmechaniker, Friseur, Kfz-Mechatroniker, Maler und Lackierer, Maurer, Metallbauer, Metzger, Schreiner, Zimmerer oder Kaufmann für Büromanagement: Den Jugendlichen soll die ganze Bandbreite des Handwerks aufgezeigt werden.

Sich ausprobieren

„Wir wollen Handwerk erlebbar machen für junge, potenzielle Auszubildende“, so Roland Streim, der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Oberland. Er findet es besonders wichtig, dass die Jugendlichen selbst etwas ausprobieren können, die Maschinen im Einsatz sehen und dabei ganz niederschwellig mit aktuellen Azubis ins Gespräch kommen.

Es wird gemeinsam Metall gefeilt, Holz geschliffen, Wüstl werden gedreht und in der Küche dürfen sich die Schüler mit der Bäckerinnung, die auch die Verpflegung stellt, austoben. Streim hofft, dass sich das Angebot herumspricht und auch andere weiterführende Schulen künftig mitmachen, damit sich alle Jugendlichen mit dem Thema Handwerk auseinandersetzen und auch dessen Karrieremöglichkeiten erkennen.

Zu Beginn der Tour bekommt jeder Teilnehmer eine Stofftüte mit dem Ausbildungskompass des Landkreises, mit dessen Hilfe und durch das Fragen in den Werkstätten der beiliegende Fragebogen zum Lieblingsberufsbild ausgefüllt werden kann. So sollen sich die Jugendlichen intensiv mit der Materie beschäftigen, erklärte Christiane Wurm, die im Landratsamt zuständig ist für Kreisentwicklung und den Bildungsstandort.

Robert Ernst, Bereichsleiter der Agentur für Arbeit, betonte, wie wichtig dies sei, denn 38 Prozent der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der Region seien im Handwerk. „Es ist das Fundament der Gesellschaft“, hob er hervor und ergänzte: „Die jungen Leute müssen überzeugt werden, dass es der richtige Weg für sie ist.“ Er hoffe daher, dass die Entdeckertour bleibende Eindrücke hinterlasse, denn die Berufswahl sei ein Prozess, zu der diese Aktion beitragen könne. Auch Stefan Biesenberger, stellvertretender Leiter des Bildungszentrums, sieht die Entdeckertour als wichtigen Baustein zur Nachwuchswerbung in der Region. Ebenso Carolin Kriegisch von der Sparkasse Oberland, die als Sponsor der Busse für die Entdeckertour in Erscheinung tritt: „Wir haben die Chance, ein Feuer für das Handwerk in den Menschen zu entfachen, wenn sie mitmachen dürfen.“

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