Wie erwähnt, hatte der Kreistag vor vier Jahren bereits über die Potentialanalyse abgestimmt. Der Unterschied: Man wollte die vier Kriterien des Freistaats zur Reaktivierung nicht anerkennen, weshalb der Grundsatzbeschluss vom Verkehrsministerium nicht anerkannt wurde. Dazu gehören unter anderem die Verpflichtung des Landkreises ein Buskonzept im Bereich der Bahnstrecke umzusetzen oder auch die Infrastruktur ohne Zuschuss des Freistaats in einen Zustand zu versetzen, der einen attraktiven Zugverkehr ermöglicht.
Diese Kriterien wurden nun im aktuellen Beschluss anerkannt. Doch trotz des einstimmigen Ergebnisses war zumindest ein Kreisrat nicht ganz so euphorisch. Hohenfurchs Bürgermeister Guntram Vogelsgesang (CSU) konnte den Beschluss zwar so mittragen. Nicht zuletzt, weil die Potentialanalyse „Dreh- und Angelpunkt“ für eine Reaktivierung sei. Er meinte aber auch: „Es wurde bisher immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt, dass keine Kosten für uns entstünden. Das stimmt so aber nicht.“ Vogelsgesang nannte als Beispiel die Haltepunkte, für die man finanziell aufkommen müsse. Zudem gebe es zahlreiche Bahnübergänge, die bei einer Reaktivierung geschlossen werden müssten. Der Bürgermeister sah da Widerstand von den Bürgern aufkommen.
Sluyterman widersprach. Für die Haltepunkte gebe es Fördermöglichkeiten vom Freistaat. Und bezogen auf die Schließung der Bahnübergänge: Die Zugmaschinen der Landwirte seien heutzutage schon viel schneller und Umwege daher nicht mehr von großer Bedeutung. Zumal es seines Wissens nach beim B17-Ausbau, bei dem ebenfalls zahlreiche Bahnübergänge geschlossen werden mussten, keinen großen Widerstand gegeben habe.
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