Markus Kunzendorf (ödp) wollte derweil wissen, ob man sich auch über Rufbusse oder Ruftaxis Gedanken gemacht habe. „Selbstverständlich“ habe man darüber nachgedacht, sagte Jochner-Weiß, zumal man sich in einem ländlichen, kleinstrukturierten Landkreis befinde. Unumgänglich schien es, das 9-Euro-Ticket auf den Tisch zu bringen. Die Gretchenfrage, so RVO-Niederlassungsleiter Ralf Kreutzer, sei, ob die Leute das Ticket auch nutzen, „wenn das quasi geschenkt wird“. Norbert Moy, Vorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn, zeigte sich kritisch gestimmt, nicht nur mit Blick auf das Ticket, sondern auch auf das erarbeitete Papier: „fast alle Nahverkehrspläne“ würden in Regalen verschwinden. Da „hat sich der Landkreis die letzten Jahre viel gespart“, so Moy.
Dass „viele Dinge in Schubladen verschwinden“, will Jochner-Weiß nicht bestreiten. Ein anderes Schicksal aber soll den Nahverkehrsplan ereilen. Dieser werde für die nächsten Jahre der Rahmenplan sein, so die Landrätin. Es sei ein Trugschluss zu glauben, jetzt alles umsetzen zu können, befand Karl-Heinz Grehl (Grüne), der betonte, dass „viel zu wenig Geld“ in den ÖPNV investiert werde.
Man müsse viel investieren, dafür bekomme man eine hohe Taktung, sagte Stefan Korpan (CSU). Der Wunsch des Penzberger Bürgermeisters: mit den Nachbarlandkreisen zusammenzuarbeiten.
Wolfgang Scholz (CSU) wünschte sich eine „Priorisierung der größten Defizite“ und schien dabei vor allem den Westen im Blick zu haben. Es seien kreisweite Maßnahmen vorgesehen, betonte Kühn. Maßnahmen sollen dort erfolgen, wo ein Handeln notwendig sei, so der Verkehrsplaner. „Sehr viel wert“ sei der Plan, sagte Klaus Gast (CSU) und fand es „schade, dass man das wieder zerredet“.
Schließlich stimmte man geschlossen dafür, dem Kreistag zu empfehlen, den Nahverkehrsplan zu beschließen.
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