Doch die Begeisterung über den FW-Antrag hielt sich in der Debatte in Grenzen. „Wir haben uns gefragt, als wir den Antrag bekommen haben, ob das, was darin gefordert wird, nicht schon Beschlusslage ist“, erklärte Georg Leis, der Geschäftsleiter im Landratsamt. Grob gefasst gibt es einen Unterschied: Der Landkreis legt zunächst den Fokus auf die Realisierbarkeit eines Zentralklinikums, während der FW-Antrag auf eine parallele Prüfung abzielt. Über die Projektkosten, so Leis, könne man aber erst dann konkret reden, wenn man das Förderverfahren für eine mögliche Zentralklinik durchlaufen habe. Der Freistaat Bayern würde beispielsweise nur zu hundert Prozent die medizinischen Komponenten eines Klinikums fördern. „Das setzt voraus, dass wir bereits jetzt eine intensive Vorplanung machen müssen“, so Leis.
Es geht nicht um den letzten Cent. Aber es wäre schon gut, wenn man mal eine Hausnummer auf dem Tisch liegen hätte, was denn eine Zusammenlegung der beiden Häuser unabhängig vom Standort bringt.
Scharfe Kritik am FW-Antrag kam von Michael Deibler (CSU): „Liebe Frau Enders: Wenn wir ihrem Antrag zustimmen würden, wäre das der Todesstoß für das Projekt.“ Man könne nicht bezüglich eines Zentralklinikums zur Regierung laufen, aber bereits einen „Plan B“ in der Tasche haben. „Das führt das Ganze ad absurdum“, so Deibler. Seine Forderung: „Ziehen oder stellen Sie den Antrag zurück, Frau Enders, sonst ist die Gesundheitsversorgung in kommunaler Hand gestorben.“ Die Freien Wähler pochten jedoch auf ihren Antrag und stellten ihn zur Abstimmung – allerdings erfolglos.
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