1. kreisbote-de
  2. Lokales
  3. Schongau

Anderer Standort für die große Heizzentrale für Herzogsägmühle

Erstellt:

Von: Johannes Jais

Kommentare

Kläranlage Herzogsägmühle Heizzentrale
Muss weiter nach Westen in Richtung Kläranlage in die hellbraun schraffierte Fläche gerückt werden: der Standort für die Energiezentrale Herzogsägmühle. © Marktbauamt

Herzogsägmühle – Nahe am Peitinger Klärwerk – und dafür weiter abgerückt von der Staatsstraße 2014 (Schongau – Birkland): Dort soll die große Heizzentrale für Herzogsägmühle verwirklicht werden. Der Standort, der bisher dafür vorgesehen war, kommt nicht mehr in Frage. Dieses Flurstück ist nämlich als geschütztes Biotop kartiert. 

Rückblende: Ende Januar des neuen Jahres wurde bereits die Änderung des bestehenden Bebauungsplanes, der ursprünglich einen Gebrauchtwarenmarkt an der Staatstraße vorsah, beschlossen. Auf derselben Fläche westlich der Straße war vorgesehen, die Energiezentrale für die Wärmeversorgung in Herzogsägmühle zu errichten.

Zwischenzeitlich haben sich allerdings naturschutzfachliche Probleme aufgetan. Denn das Flurstück, welches bisher mit dem Bebauungsplan „Gebrauchtwarenmarkt an der St 2014“ dargestellt ist, wurde bereits im Jahr 2018 als Biotop gesetzlich geschützt. Bei einem gemeinsamen Termin mit dem Landratsamt Weilheim-Schongau wurde die Standortfrage für die Energiezentrale deshalb erneut ausführlich diskutiert und im Zuge dessen nach einer Alternative gesucht.

Einzige Möglichkeit

Die einzige Möglichkeit wäre, den Geltungsbereich nach Westen hin zu erweitern. Dieser Weg wird auch eingeschlagen. Beschlossen wurde im Gemeinderat die Aufstellung des Bebauungsplanes „Wärmeversorgung Herzog­sägmühle“ – allerdings mit einem geänderten Lageplan für den Gebäudetrakt der Hackschnitzelheizung. Die Kosten des Verfahrens, konkret für die erneute Änderung, trägt die Herzogsägmühle.

Das Grundstück, das zunächst als Standort vorgesehen war, misst in seiner Fläche 2,2 Hektar. Der Alternativstandort weiter westlich umfasst 5,4 Hektar. Freilich wird nicht alles für Gebäude und Technik benötigt. Die Gebäude und die Technik sollen eher im Süden dieser Fläche positioniert werden. Weiter westlich ist das Peitinger Klärwerk gelegen; dazwischen fließt die Peitnach, die dort noch knapp einen Kilometer zurücklegt, bevor sie in den Lech mündet.

Ob bei der neu festgelegten Fläche Belange des Naturschutzes denn nicht ebenfalls greifen würden, wollte sich Gemeinderat Thomas Elste (Grüne) erkundigen. Andreas Kurz, seit 2023 Geschäftsführer der Diakonie Herzogsägmühle (wir berichteten), gab dazu die Antwort, auch das müsse im Laufe des Verfahrens abgeklärt werden.

Marion Gillinger (ÖDP) fragte nach, ob die Energiezentrale mit Solarmodulen versehen werde. „Das prüfen wir gerade“, sagte dazu Herzog­sägmühle-Chef Andreas Kurz, der gemeinsam mit Architekt Stefan Hofer aus Memmingen (Büro „Raumsequenz“) Fragen aus dem Gremium beantwortete. Abgeklärt werden soll, wie Gemeinderätin Gillinger anregte, zudem der Aspekt, ob Wasser vom Lech für den Betrieb von Wärmepumpen verwendet werden könne.

Zwei Standbeine

Gemeinderat Andreas Barnsteiner brachte noch das Stichwort des Hochwasserschutzes zu Gespräch. Dies sei bei diesem Feld nahe am Lechstausee schließlich ein wesentlicher Aspekt. Außerdem empfahl er, die Wärmeversorgung über die Energiezentrale auf zwei Standbeine zu stellen, wobei zusätzlich eine Wärmepumpe in Betracht käme. Denn es gebe Zeiten, „da sind Hackschnitzel rar“, sagte der Gemeinderat von der Bürgervereinigung. Dies wisse er als Landwirt und zudem als Aufsichtsratsvorsitzender der Futtertrocknung Altenstadt, wo als primärer Energieträger ebenfalls Hackschnitzel verfeuert werden.

Auch interessant

Kommentare