Danach informierte er über das Angebot 2022/2023 in Kindergarten und Hort. Ab 1. Sep-tember wird es die Aufteilung Kindergarten St. Michael in der Jahnstraße mit zwei Krippengruppen für 24 Krippenkinder und drei Regelgruppen für 75 Kindergartenkinder geben und die dann neu hinzukommende Kinderhilfe Oberland (wir berichteten) wird in der Schule und im Bürgerzentrum zwei Regelgruppen für Kindergartenkinder und zwei Gruppen für Hortkinder. Zusätzlich wird es wieder eine Spielgruppe für Kinder unter drei Jahren geben. Rein rechnerisch betragen die Kosten der Gemeinde für die Kinderbetreuung 297.000 Euro.
Die derzeit 108 Grundschüler bedeuten eine „erhebliche Steigerung“, so Kögl beim Einstieg in das Thema Schulen. In der Grundschule war im vergangenen Jahr die Glasfaseranbindung erfolgt, zudem gibt es eine neue Telefonanlage.
Bei der Schongauer Mittelschule ist Altenstadt aufgrund der hohen Zahl von aktuell 57 Schülern aus Altenstadt und SNH Mitglied im Schulverband. Der für die Schule dringend erforderliche Sanierungsbedarf laufe gerade an, was auch bedeute „an den Kosten beteiligt“ zu werden.
Bürgermeister Andreas Kögl ging im Schwerpunkt auf vier Projekte ein, wozu unter anderem „An der südlichen Keltenstraße“ die zum Zeitpunkt der Bürgerversammlung in der Umsetzung befindliche Vergrößerung des Nettomarktes gehörte. Ferner informierte er über die Verlagerung des Feneberg-Verbrauchermarktes auf das freie Grundstück zwischen der „Sonnenstraße – Nahversorgung Altenstadt“ und der ehemaligen MöbelCentrale.
Interessant war hernach auch eine Tabelle, die die Entwicklung der Anzahl der Wohngebäude und auch Wohnungen von 2017 bis 2022 zeigt. So gab es 2017 insgesamt 873 Wohngebäude und 1.458 Wohnungen. 2022 waren es 908 Wohngebäude und 1.588 Wohnungen, was einem Zuwachs von 35 Gebäuden und 130 Wohnungen entspricht.
Sonstige Maßnahmen sind die Überdachung am Feuerwehrhaus, die Erweiterung der Urnengräber am Friedhof, die barrierefreie Erschließung der Schule durch den erwähnten Aufzug, der Breitbandausbau, die Erschließung des Gewerbegebiets südliche Keltenstraße und auch die sogenannte Blackoutvorsorge.
Auch auf den Sicherheitsgewinn durch den neuen Kreisverkehr B 472 / WM 6, die neue 220 Meter lange Baustrecke der Ortsdurchfahrt in SNH, die Fertigstellung und Einweihung des Marienplatzes, die Wasserversorgung und die Erneuerung der Wasserleitung ging der Bürgermeister mit vielen Bildern dazu ein.
Der vorläufige Verwaltungshaushalt 2022 umfasst ein Gesamtvolumen von annähernd 8 Millionen Euro. Und weil das Gewerbe in der Gemeinde gut aufgestellt ist, waren dabei die Gewerbesteuereinnahmen mit fast 2,7 Millionen Euro Kögls Hinweis zufolge „noch nie so hoch“. „Ich denke, da muss man vorsichtig sein“, mahnte er aber davor, diese nicht zu hoch zu bewerten. Der Vermögenshaushalt umfasst annähernd 6,5 Millionen Euro und lässt wie schon in den Jahren zuvor umfangreiche Investitionen zu. Der Schuldenstand 2022 von 752.000 Euro ergibt eine Pro-Kopf-Verschuldung von 214,17 Euro. 2021 waren es noch 239,95 Euro.
Auch in diesem Jahr können somit wieder zahlreiche Planungen erfolgen und Investitionen getätigt werden. Die „To-do-Liste“ umfasst zahlreiche Punkte, zu denen vorneweg die Kinderbetreuung und die Planung zum Bau eines neuen Kindergartens steht. Hinzu kommt die bereits beschriebene Ortsdurchfahrt SNH, der Kögls Ansicht zufolge „irgendwann Standard“ werdende Glasfaserausbau sowie zahlreiche weitere Maßnahmen. Mit der Folie zum am 20. Mai wieder offenen Freibad mit Hinweisen zu Kartenvorverkauf und Preisen und dem topaktuellen Hinweis, dass Altenstadt am Vortag der Versammlung „als Fairtrade-Gemeinde ausgezeichnet“ worden sei, beendete er seinen Info-Vortrag.
Ein Bürger, der nicht namentlich erwähnt werden wollte, hatte gleich mehrere Fragen. Die erste war, ob Kögl als Bürgermeister die Forderung von 81,8 Prozent der Bürger der Verwaltungsgemeinschaft zum Erhalt des Schongauer Krankenhauses in seiner bisherigen Form unterstütze. Kögl legte dar, dass es dazu keinen Gemeinderatsbeschluss gebe „und folglich mach ich dazu auch keine Aussage“. Er persönlich und auch als Kreisrat sehe die Sache anders. Weiter wollte der Bürger wissen, ob sich Kögl als Kreisrat für den Erhalt einsetze. Die Antwort lautete „Nein“. Und zum ‚warum‘ sagte er, dass auch dem Kreisrat eine bestmögliche Gesundheitsversorgung wichtig sei und er eine andere Lösung für zukunftsfähiger halte.
Auch Beppo Miller, der 43 Jahre im Krankenhaus beschäftigt war, ließ das Thema nicht unkommentiert. So seien durch die Verlagerung gewinnbringender Bereiche nach Weilheim die Erlöse dort gestiegen und in Schongau „in den Keller gegangen“. Der Bürgermeister gab zu, dass es einige Sachen gebe, bei denen er „voll dabei“ sei. Er bemängelte, es werde „viel zu viel emotional reduziert auf viel zu wenig, was eigentlich sachlich dringlich notwendig wäre zu betrachten“. Sein Favorit sei ein Zentralklinikum, das finanzierbar sein müsse. Er informierte, dass sich der Kreisrat mit einer Mehrheit dazu entschlossen habe herauszufinden, wo ein idealer Standort dafür ist und ob man es dann auch finanzieren könne, was auch vom Zuschuss des Freistaates abhängt. Diese Fragen hätten noch nicht beantwortet und auch nicht beschlossen werden können, weil zwischenzeitig der Bürgerentscheid gewesen sei. „Das ist Fakt“, so Kögl. Jetzt stehe man da und „es laufen die Leute weg“. Ein wichtiger Aspekt sei, dass man überall vom Pflegenotstand redet, weil man kein Pflegepersonal bekommt. Das Problem werde in Zukunft noch größer. Davon sei auch der Landkreis nicht ausgenommen und schon daher könne man nicht über Jahrzehnte hinweg zwei Dinge parallel betreiben, wo man schon jetzt ein Personalproblem habe.
Nachfolgend ging es unter anderem darum, ob in Altenstadt Parkflächen zum Laden von E-Autos geschaffen werden. Kögls Favorit hierfür ist der Basilika-Parkplatz. Ein Angebot sei exorbitant hoch gewesen. Ein zweiter Anbieter habe dazu geraten, noch etwas zu warten, da im Mai neue Förderrichtlinien herauskommen, die man berücksichtigen sollte.
Ein Bürger aus SNH übte Kritik daran, dass dort „Hubschrauber immer 20 bis 30 Meter über die Häuser“ fliegen. Der Bürgermeister zeigte sich zwar fest davon überzeugt, dass früher mehr Flugverkehr war, versprach aber, das mit der Bundeswehr zu besprechen.
Mehr „Augen- und Ohrenmerk“ auf die Akustik im Sportheim in SNH forderte Johannes Jais und auf dessen Frage, was mit dem alten Feneberg-Gebäude passiert, informierte Kögl darüber, dass bereits Gespräche zwischen Eigentümer und Interessenten laufen. Und auch das oft diskutierte als auch sehr komplexe Thema Klimaschutz wurde angesprochen.