Nun wird das ebene Gelände am Fuße der langen Steigung hinauf Richtung Birkland für einen anderen Zweck genutzt werden. Dort soll die Energiezentrale für die Herzogsägmühle entstehen. Der Titel des Bebauungsplanes wird in „Sondergebiet Wärmeversorgung Herzogsägmühle“ umbenannt.
In der Gemeinderatssitzung wurde dazu informiert, dass wegen der Fläche für die Hackschnitzelheizung zur Abklärung im Voraus schon ein Termin im Landratsamt stattgefunden hatte. Die Kosten für das Verfahren, sprich für die Neuüberplanung, trägt Herzogsägmühle.
Thomas Elste (Grüne) sagte, dass es in Herzogsägmühle eine erhebliche Zahl an Altgebäuden gebe, „die energetisch nicht auf dem aktuellen Stand sind“. Er regte an, diese energetisch zu sanieren und dafür die Anlage, wo Hackschnitzel verfeuert werden, kleiner auszuführen. Bürgermeister Peter Ostenrieder antwortete, diesen Gedanken nehme „der Herr Weinberger“ mit. Damit meinte er den Architekten aus Schongau, der für Herzogsägmühle mehrere Planungen erarbeitet hat und der in der Sitzung des Gemeinderates anwesend war.
Michael Deibler (CSU) kommentierte schließlich, er sei froh, „dass wir über ein Projekt befinden, das auch realisiert wird.“ Bei dem ursprünglich vorgesehenen Gebrauchtwarenhandel sei dies ja nicht der Fall gewesen.
Nach der kurzen Diskussion wurde abgestimmt. Die große Mehrheit war für die Überplanung des Geländes an der Staatsstraße 2014. Die Räte aus den Reihen der Grünen und der ÖDP votierten mit Nein.
Kommentar: Konsequenz geht anders
Konsequentes Handeln geht anders. Jedenfalls anders, als es Fraktionssprecher Thomas Elste und die drei Damen aus den Reihen der Grünen und der ÖDP in der Abstimmung zur Energiezentrale in Herzogsägmühle gezeigt haben.
Ihr Nein gaben sie dafür, dass für ein Grundstück an der Staatsstraße die ehemaligen Überlegungen zu einem Gebrauchtwarenhaus endgültig in der Schublade verschwinden, damit an gleicher Stelle eine groß dimensionierte Energiezentrale für Herzogsägmühle entstehen kann, wo mit Hackschnitzeln Wärme erzeugt wird.
Hackschnitzel kommen aus dem Wald, sind nachwachsende Rohstoffe. Gewiss wird dabei – anders als bei Energie aus Solarmodulen und aus Windkraft – auch Kohlendioxid freigesetzt. Aber es ist halt ein nachwachsender Rohstoff. Der Hinweis Elstes, dass es in Herzogsägmühle eine große Zahl an Gebäuden mit schlechter Energiebilanz gibt, ist ja durchaus berechtigt. Auch hat er damit recht, wenn er den deutlichen Sanierungsbedarf anspricht. Aber es dauert Jahre, die einzelnen Gebäude zu dämmen und in vielen Belangen energetisch zu modernisieren. Das kann nur nach und nach geschehen.
Darum ist es allemal positiv zu bewerten, zeitnah eine Variante mit regenerativer Energie auf den Weg zu bringen. Und nicht zuzuwarten, bis viele Gebäude energetisch saniert sein werden, damit bei der Hackschnitzelheizung eine kleinere Anlage ausreicht.
Das eine schließt das andere nicht aus. Und: Beides ist sinnvoll. Darum kommt es einem gar seltsam vor, dass ausgerechnet die Räte der Grünen und der ÖDP gegen den Bebauungsplan für die Energiezentrale sind.