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Inklusiver Spielplatz fürs Zentrum in Peiting

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Von: Johannes Jais

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Pfarrweg Spielplatz Zentrum Peiting
Zu beiden Seiten des Pfarrweges (von links nach rechts) sollen die Spielgeräte installiert werden. ©  FREIRAUM PLAN GILCHING

Peiting – „Damit schaffen wir uns ein weiteres Highlight im Ortszentrum“. Diesen Satz sagte Rathauschef Peter Ostenrieder zum Vorhaben eines inklusiven Spielplatzes am Pfarrweg. Einige Räte sind begeistert.

Der Pfarrweg führt von der Kirche und vom unteren Hauptplatz bei leichter Steigung zum Pfarrhof und -heim. Er mündet in die Azamstraße. Fußgänger nutzen ihn gern; er ist mitten in der Ortschaft und doch abseits vom Verkehrslärm.

Vorgesehen ist ein inklusiver Spielplatz. Das bedeutet, dass alle Kinder und Erwachsenen ihn nutzen können – unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft oder Fähigkeiten. Auch Menschen mit Behinderungen sollen sich auf der barrierefreien Anlage entspannen können. Sitzelemente bieten Möglichkeiten zum Rückzug, Zuschauen und Erholen.

Im Rathaus liegt eine Planung vor. Kult ist das rote Karussell südlich des asphaltierten Pfarrweges; es bleibt in der Gesamtkonzeption ebenso erhalten wie die Bäume auf diesem Areal. Auf dem Weg wird eine rote Linie markiert. Sie verläuft in geschwungener Form. Und sie soll in der neuen Anlage mit den zahlreichen Spielgeräten gleichsam der rote Faden sein.

Wesentlicher Bestandteil ist ein Kletter- und Balancierparcours. Nahe am roten Karussell soll auch ein Sandbereich mit Spielhaus, Sandspieltisch, Findlingen und Holzdecks platziert werden. Weiter nördlich ist eine Fünffach-Schaukel mit verschiedenen Sitzen wie Vogelnest, Balken oder Tauen vorgesehen. Rund um eine Birke wird am Pfarrweg eine Sitzplattform geschaffen. Dahinter ist die Spielwiese. Ausreichend Platz ist auch noch für zwei Wippen.

„Ich bin begeistert“, sagte Susann Tabatabai-Schweizer (Grüne), die viele Aspekte zusammenwirken sah. „Absolut eine Bereicherung“, fand Michael Deibler (CSU). In und um Peiting gäbe es viele inklusive Einrichtungen, denen so ein Angebot „entgegenkommt“. Alex Zila (Unabhängige) nannte den Spielplatz „super“. Er fragte nach, ob auch ein Bereich mit Wasser vorgesehen sei. Tobias Eding (SPD) lobte die Planung als „gut durchdacht“. Wünschenswert sei ein Trinkwasserbrunnen. „Sensationell“ fand Christian Lory (Unabhängige), was da entstehen soll. Marion Gillinger (ÖDP) begrüßte die Investition und meinte, sie passe wunderbar in das Ortszentrum.

Allein Andreas Barnsteiner (Bürgervereinigung) dämpfte die Euphorie; er plädiere für eine weniger aufwendige Gestaltung. „Da wird nimmer viel Grün bleiben“, wandte er ein und verwies auch auf zusätzliche laufende Kosten.

Steffi Wörnzhofer hofft, dass so wie sie früher mit ihren kleinen Kindern zu Spielplätzen und zum Eis essen nach Schongau gefahren ist, Interessierte aus Nachbarorten bald Gelegenheit finden, mitten in Peiting schöne Stunden zu verbringen.

Die Marktgemeinde erwartet einen Zuschuss aus dem Förderungsprogramm „Lebendige Zentren“. Bürgermeister Ostenrieder geht davon aus, dass Peiting bei ca. 40.000 Euro „hängen bleibt“. Die gesamten Kosten werden auf rund 220.000 Euro beziffert. Das Referat Städtebau bei der Regierung von Oberbayern verlangt, dass ein Landschaftsplaner einbezogen wird. Dies ist das Architekturbüro Freiraum Plan aus Gilching.

Vorgesehen sind zwei Bauabschnitten. Die Fläche für den inklusiven Spielplatz liegt am Pfarrweg mit der Birkenallee. Der Pfarrhof und die Alte Mädchenschule prägen an dieser Stelle als historische Gebäude das Ortsbild. Die Spielgeräte und Anlagen bestehen weitgehend aus unbehandeltem Holz sowie aus natürlichen und recycelten Materialien. Für das Grundstück besteht ein langjähriger Pachtvertrag mit der Pfarrpfründestiftung St. Michael in Peiting, der zunächst bis ins Jahr 2049 läuft.

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