Parken in Peiting: Parkdeck südlich der Bachstraße eine Variante

Peiting – Vor allem in der Ortsmitte ist der Parkdruck ziemlich hoch. Nur „suboptimal“ ist die Bewirtschaftung des Parkraumes. Denn neben zeitlich beschränkten Stellflächen gibt es auch solche, die wie am Oberen Hauptplatz ohne Stundenregelung sind und wo Langzeit- bzw. Dauerparker ihren Pkw abstellen. Druck kann man nehmen, wenn Auffangplätze um die ebene Ortsmitte herum geschaffen werden.
Als Variante dafür schlägt Christian Fahnberg vom Büro Ingevost (Planegg) die Aufstockung des Parkplatzes an der Schule vor (östlich der Bachstraße). Der Bau eines solchen Parkdecks war bereits vor drei Jahren Thema. Jedoch landeten die Pläne in der Schublade, weil der Markt Peiting damals noch kein Parkraumkonzept hatte und weil der Verlust von Fördergeldern drohte.
Den Plänen zufolge, die ein Architekt aus Ingenried für das Bauunternehmen Haseitl in Schongau ausgearbeitet hatte, sollen auf zwei Ebenen 145 Autos abgestellt werden. Der bisherige Parkplatz zwischen Mittelschule, ehemaliger Mädchenschule und dem Wohn- und Geschäftshaus im Westen hat 80 Stellflächen. Die Kosten wurden damals auf grob 1,5 Millionen Euro beziffert. Inzwischen ist von einer höheren Summe auszugehen.
Die Idee vom Parkdeck bei der alten Mädchenschule hält Verkehrs- und Stadtplaner Fahnberg für sinnvoll. Denn es sollten nahe der Ortsmitte Auffangplätze geschaffen werden. Der Parkplatz beim Freibad sei nicht ständig verfügbar; der am Sportplatz Birkenried sei zu weit weg. Darum könnte die Aufstockung auf der Fläche an der Schule eine solche Funktion übernehmen.
Fahnberg, der sein Büro in Planegg hat, vertritt die Auffassung, dass man vor allem am oberen Hauptplatz mit weniger Parkplätzen auskäme. Er rät dazu, einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität einen höheren Stellenwert einzuräumen. Dies sagte er, als neulich im Peitinger Marktgemeinderat das Parkierungskonzept öffentlich präsentiert wurde, das den Gemeinderäten bereits im August 2022 vorgestellt wurde – damals hinter verschlossenen Türen.
Sechs Parkräume
Das Verkehrsbüro untersuchte an einem Stichtag im Oktober 2021 – es war ein Donnerstag – sechs verschiedene Parkräume in Peiting. Nach der Auswertung stelle sich schon die Frage, ob die Vielzahl an Langzeit- oder gar Dauerparkern in mehreren Bereichen wie z.B. am oberen Hauptplatz notwendig sei oder ob diese Stellplätze für eine sinnvollere Nutzung wie z.B. Einkaufskunden zur Verfügung gestellt werden sollten. Ein starker Parkdruck sei insbesondere am oberen Hauptplatz festzustellen, resümierte Fahnberg.
Mäßigen Parkdruck, was einer mittleren Auslastung zwischen 50 und 75 Prozent entspricht, habe man an vielen Straßen und Stellflächen im Ortskern festgestellt. Beispiele dafür seien der untere Hauptlatz ums Rathaus, die Müllerstraße, die Post- und Freistraße, aber auch der Platz bei der Mittelschule bzw. bei der alten Mädchenschule. Ganz oben am Hauptplatz (beim Gasthof Keppeler), an der Oberen Straße, an der Schongauer Straße und weiter entfernt an der Ludwigstraße sei der Parkdruck nur gering.
Keine Überlastung
Thomas Elste (Grüne) legte die vorgestellten Zahlen so aus, dass „zu keinem Zeitpunkt und auch an keinem Ort in Peiting“ eine Überlastung zu erkennen sei. Fahnberg regte dazu an, das Bewusstsein bei Beschäftigten und Besitzern von Ladengeschäften zu schärfen, dass sie selbst fünf Minuten Gehweg in Kauf nehmen sollten, damit der Platz vor dem Geschäft für Kunden zur Verfügung stehe. „Der Gedanke muss sickern“, kommentierte der Verkehrs- und Stadtplaner.
Zweiter Bürgermeister Gunnar Prielmeier hinterfragte, warum der Stellplatz am Wellenfreibad als ungeeignet deklariert wird. Er sei viele Monate im Jahr kaum genutzt. Von dort bis zur Kirche in der Ortsmitte seien es sechs Gehminuten. Fahnberg antwortete, dass der Saisonbetrieb im Wellenfreibad ebenso wie die touristische Nutzung für Wohnmobilstellplätze zu einer Konfliktsituation führen würden.
Herbert Salzmann (SPD) nahm die Präsentation des „Parkierungskonzepts“ zum Anlass, auf das Peitingmobil hinzuweisen. Wenn dieses kostenlose Beförderungsangebot für Bewohner der Marktgemeinde gut genutzt werde und noch mehr aufs Rad umsteigen, bräuchte man kein Parkdeck an der alten Mädchenschule. Auch Bürgermeister Peter Ostenrieder, der aus der Parkplatzanalyse den Impuls mitnehmen möchte, dass am oberen Hauptplatz die Stellplätze hin zur Grünfläche ganz entfallen können, warb nochmals fürs Peitingmobil.