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1. Schongauer Entenrennen im Plantsch: 921 Plastiktiere am Start

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Die Sieger des 1. Schongauer Entenrennen. Von links: 1. Maximilian Müller (8) bekommt ein i-Pad, 2. Laura (3) mit ihrer Katzenente (und Bruder) und 3. Platz Lukas (4) bekommen je eine Saisonkarte fürs Plantsch. Rechts der neue Präsident Karlheinz Gaisbauer. © Herold

Schongau – Die Idee großartig, die Durchführung perfekt. Das 1. Schongauer Entenrennen im Plantsch ist mit großer Begeisterung von den aus jungen und etwas älter gemischten Badegästen aufgenommen worden. Der Rotary Club Schongau hat mit Unterstützung der Feuerwehr Schongau und dem Plantsch einen großartigen Wettbewerb aus dem Ärmel gezaubert. Und das alles für einen guten Zweck.

Man hat zwar mit einer gewissen Anzahl an „Wasser-Enten-Rennbegeisterten“ Badegästen gerechnet, aber diese Hoffnung ist weit übertroffen worden. Die nüchternen Zahlen vorneweg: Gute 1.200 der kleinen gelben Enten sind im Vorfeld verkauft worden, genau 921 von ihnen nahmen an dem Rennen teil. „Es wurden einfach auch Enten gekauft, um die gute Idee und Sache zu unterstützen“, erklärt Präsident Karlheinz Gaisbauer.

Was aber selbst die Organisatoren vom Hocker gehauen hat, ist die Anzahl der verzierten Enten. Über 300 Stück zählten Dr. Sven Kuhn und Dr. Fritz Meier von den Rotariern. „Da waren wahre Künstler am Werk, die sich kreativ ausgetobt haben“, so die Juroren. Von der Piraten-Ente, Punk- oder Igel-Ente über die Biene Maya bis hin zu einer Burkini-Ente. Von den vielen Glitzer-Enten ganz zu schweigen. Dass es die Jury da wahrlich nicht leicht hatte, konnte man an den Kommentaren verfolgen. Bemerkenswert und gute Lösung: Zu den geplanten ersten drei Preisträgern nahm man noch drei dazu und stockte auf sechs auf. Danach tiefes Durchatmen der Jury. Sabrina Exner hat mit ihrer Gärtnerente den 1. Platz belegt. Als Preis bekommt sie dafür einen limitierten Stein aus der Swarovski Kollektion. Platz 2 belegte Emelie Aust, den 3. Platz Carina Winkelmair.

Start nach Maß

An der Wellenrutsche überprüft Rotarier Sven Kuhn mit einem der Feuerwehrmänner die Stärke des Wasserlaufs. Sie wollen nichts dem Zufall überlassen, alles soll perfekt und vor allem für jeden der vier Vorläufe des Rennes gleich sein. Die Jugendfeuerwehr und ihre älteren Kameraden haben schon am Vortag ganze Arbeit geleistet. 120 Meter Folie wurde zwischen Rohren so verlegt, dass eine Rennbahn zwischen den Schwimmbecken verläuft. Und in gewissen Abständen hat man Wasserzuläufe angelegt. Schließlich sollen die Enten nicht auf dem Trockenen hängen bleiben.

Kuhn, der im Juli das Amt des Präsidenten an Karlheinz Gaisbauer übergeben hat, wurde auf so eine Veranstaltung durch Kollegen Dr. Philipp Wagner aufmerksam gemacht, als er noch Präsident war. Nach einer Abstimmung entschied man sich für das Projekt und startete Anfang des Jahres mit den Vorbereitungen.

Start frei für die vier Vorläufe. Wasser marsch der Feuerwehr, dann Enten über Bord auf der großen Wellenrutsche. Dicht gedrängt neben der Bahn die Zuschauer. Jeder versucht, seine Ente zu entdecken. Anfeuerungsrufe werden laut. Das Rennfieber hat alle infiziert. Plantsch-Chef Andreas Kosian entpuppt sich mit seinem Handy als Jungfilmer. Am Ziel werden die ersten 50 eines jeden Vorlaufs registriert und werden am Endlauf teilnehmen.

Auch an den Grillplatten herrscht Hochbetrieb. Bratwürste in Semmeln sind der Hit, denn kurz nach Mittag ist alles ausverkauft. Bis Nachschub kommt, vergnügen sich die ganz Kleinen in der Hüpfburg, die das „Event-Team“ aus Hohenpeißenberg kostenlos für die gute Sache aufgestellt hat.

Der Endlauf steht an. Präsident Gaisbauer, der wegen seiner gekonnten Durchsagen per Mikrofon an diesem Tag eher an einen Hamburger Fischmarktverkäufer erinnert, kommentiert die spannenden Minuten: „Tiger­ente holt auf, Schongau-Ente überholt, Pink-Panther Ente wird abgehängt.“ Beim Zieleinlauf hat jedoch eine Nacktente den Schnabel vorne.

Die ersten 50 durchs Ziel schwimmenden Enten werden auf einem vorbereiteten Tisch wieder genau registriert. Alle werden einen Preis bekommen. Da steigt die Spannung nochmals. Schließlich winkt ein i-Pad als erster Preis. Dann der Aufschrei von Maximilian Müller aus Schongau. Der achtjährige Bub, der von seinem Lehrer eine Ente geschenkt bekommen hat, entdeckt diese auf dem Tisch an erster Stelle. Überglücklich nimmt er den Preis entgegen.

Keiner ging sprichwörtlich baden. Nur – zwei dann doch. Dr. Sven Kuhn und Dr. Philipp Wagner, die beiden Ideengeber, wurden samt Kleider ins Nass geschleudert. Und Karlheinz Gaisbauer kommentiert ein letztes Mal: „Es war spannend, es hat Spaß gemacht, Fortsetzung folgt garantiert.“

Hans-Helmut Herold

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