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Veranstaltungsreihe 2023 zur Zukunft des Lechs

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Fließstrecke deutscher Lech
Ein seltener Anblick: eine Fließstrecke am deutschen Lech. © Majowski

Landkreis – „Die Zukunft unseres Lechs – und die Chancen und Möglichkeiten der Renaturierung“. Für 2023 ist eine Veranstaltungsreihe geplant.

Vom Feierabend-Spaziergang, über einen Lech-Workshop zum Austausch, Vorträge, Exkursionen: Verschiedene Akteure, darunter der Lebensraum Lechtal e.V., kündigen eine weitere Veranstaltungsreihe an. Der Titel: „Die Zukunft unseres Lechs – und die Chancen und Möglichkeiten der Renaturierung“.

„Wir sehen auf Flyern, im Internet, im Fernsehen oder auf unserer eigenen Webseite oft idyllische Bilder des Lechs“, schildert der Lebensraum Lechtal. „Letzte Kleinode und Juwelen werden angepriesen“: verbliebene Heiden, türkisblaues Wasser, lichte Kiefernwälder, wildromantische Auen.

„Wenn wir uns nun die Daten aus der Wasserrahmenrichtlinie über den ökologischen Zustand des Lechs anschauen, sollte es erwartungsgemäß ‚gut‘ ausschauen.“ Doch geben die Daten aus dem Zustandsbericht des Umweltbundesamtes für Fließgewässer in Deutschland, durchgeführt im Rahmen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, ein anderes Bild wieder.

Von den Fließgewässern in Deutschland sind 61 Prozent natürlich, davon haben nur 0,1 Prozent einen sehr guten und neun Prozent einen guten ökologischen Zustand. Der Lech zählt durch menschliche Eingriffe, abgesehen von ein paar Flusskilometern, nicht mehr zu den natürlichen Gewässern, sondern zu den „erheblich veränderten“.

Seitenarme Lech Biodiversität
Alte Seitenarme werden durch Maßnahmen des Wasserwirtschaftsamts wieder an den Lech angebunden und dienen so der Biodiversität. © Majowski

Circa 16 Prozent des deutschen Lechs sind „natürlich“ und davon 15 Kilometer in einem „guten“ Zustand. Die überwiegende Bewertung lautet, ökologisch als auch chemisch, „mäßig“ oder „nicht gut“.

Ferner werden ökologische Standards immer wieder abgesenkt, erklärt Lebensraum Lechtal. „Durch langsame und stetige Veränderungen in unserer Kulturlandschaft verlieren wir den Bezug zu funktionierenden selbsterhaltenden Ökosystemen.“ Was früher Standard war, sei unserer Generation bereits verloren gegangen. „Wer nostalgisch von früheren blütenreichen Wiesen und strukturreichen Landschaften schwärmt, kennt das Phänomen.“

Akzeptanz schaffen

Nun will der Verein unter anderem Akteure und Maßnahmen vorstellen, die sich bereits um den Lech kümmern, wie Wasserwirtschaftsamt, Fischereivereine, Kraftwerksbetreiber und weitere Unternehmen am Fluss. „All der Aufwand lohnt“, ist Lebensraum Lechtal e.V. überzeugt. Schließlich sei der Lech immer noch die bedeutendste Biotopbrücke im gesamten nördlichen Voralpenraum. In Sachen Arten- und Strukturvielfalt der Lebensräume sei er einzigartig – zumindest noch.

„Intakte Gewässer können die Auswirkung des Klimawandels abmildern oder bremsen, sind Voraussetzung für eine hohe Arten- und Lebensraumvielfalt, sichern unsere Trinkwasserversorgung und unseren natürlichen Hochwasserschutz.“ Auch deshalb wolle man als Verein informieren und damit Akzeptanz für Maßnahmen und Bemühungen um die Renaturierung schaffen.

Eine Übersicht zur Veranstaltungsreihe „Die Zukunft unseres Lechs – und die Chancen und Möglichkeiten der Renaturierung“ sowie weitere Informationen finden sich unter www.lebensraumlechtal.de/lech-veranstaltungsreihe

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