„Es ist unsere Aufgabe, diese Werte mit Leben zu erfüllen“, meinte die Allgäuer Europa-Parlamentarierin Ulrike Müller aus Missen-Wilhams bei der Eröffnung des Werte-Wanderweges am Sonthofer Rathaus. „Es braucht diese Werte.“ Nach Jahrzehnten, in denen man den Frieden in Europa für sicher gehalten habe, gebe es Krieg in Europa. Kaum jemand habe gedacht, wie schnell sich die Situation ändern könne. „Krieg vor der Haustüre“, so Ulrike Müller. „Und die Folgen spüren wir alle.“
Umso wichtiger sei es, eine europäische Lösung zu finden, appellierte die EU-Abgeordnete. „Wir brauchen jeden Menschen, der aktiv zu Europa und seinen Werten steht.“ Man stehe vor einer prekären Situation – in jeder Hinsicht. Allein am Beispiel der am Boden liegenden Düngemittelproduktion zeichneten sich vielfältige Folgen ab: zahlreiche chemische Produkte würden bei der Düngerherstellung gewonnen. Nicht zuletzt die europäische Exportindustrie sei davon abhängig, erläuterte die Abgeordnete. „Wir müssen wieder dort produzieren, wo es nachhaltig und sicher ist.“ Darum sei ein Europa mit seinen Werten wichtiger denn je.
Die Werte-Ausstellung ist seit zwei Jahren in Bayern unterwegs. Der Kreisvorsitzende der Europa-Union, Manfred Ecker, erinnerte an die regelmäßigen Schüleraustauschprojekte der Berufsschule Immenstadt, wo europäische Werte lebendig und nah vermittelt würden.
„Viele Menschen kennen kein anderes Europa. Wir haben mehr Erfolg, wenn nicht jeder sein eigenes Süppchen kocht.“ Und Sonthofens Stadträtin und Kulturreferentin Petra Müller gab zu bedenken: „Nur Werte werden unter Wert gehandelt.“ Es sei nicht selbstverständlich, in Sicherheit und Gemeinschaft leben zu können. Dafür lohne es sich, einzustehen und zu arbeiten.
Der Wanderweg zum Nachdenken über die europäischen Werte führt quer durch die Stadt – vom Rathaus über weitere Stationen hinaus zum Biberhof. Die EU-Parlamentarierin Ulrike Müller hofft auf viele Spaziergänger entlang des Weges und viele interessierte Besuchergruppen: „Wir brauchen viele Freunde Europas, die nach vorne schauen.“ Weitere Informationen zu den Themen der Schautafeln gibt es unter www.euwww.eu