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Blaichach – Die IG Metall kritisiert den Arbeitgeber: Obwohl die Geschäftsführung von BMTS in Blaichach einen fairen Umgang mit den Betroffenen der Betriebsschließung versprochen hatte, erkläre diese das Scheitern der Verhandlungen zum Interessensausgleich und für einen Sozialplan. BMTS produziert Abgas-Turbolader.
„Die Vernichtung von 125 Arbeitsplätzen in Blaichach durch die BMTS Technology ist schon seit dem Frühling beschlossene Sache“, argumentiert die IG Metall. Seitdem versuche der Betriebsrat mit Unterstützung der IG Metall die negativen Effekte für die Beschäftigten abzufedern. Dies geschehe in der Regel durch die Verhandlung eines Interessensausgleiches und eines Sozialplanes. Nun habe der Anwalt der Arbeitgeberseite verkündet, dass aus seiner Sicht diese Verhandlungen gescheitert seien, was dazu führt, dass beide Parteien sich vor einer Einigungsstelle treffen.
„Wir sind sehr erstaunt über das Scheitern, schließlich hatten wir als Betriebsrat den Eindruck, dass die Verhandlungen noch nicht einmal begonnen haben!“, äußert sich Stefan Hein, der Betriebsratsvorsitzende von BMTS.
Die Betriebsräte hatten in einem ersten Gespräch um mehr Details zur Schließung gebeten, um gut informiert in die Verhandlungen gehen zu können. Die Unterlagen habe das Gremium aber nie erhalten. Auf einen vom Betriebsrat vorgelegten Entwurf für einen Sozialplan hatte die Geschäftsführung nie reagiert, aber nun das Scheitern der Verhandlungen erklärt.
„Wenn man bedenkt, dass das Unternehmen einen fairen Umgang mit den Beschäftigten angekündigt hatte ist dieses Vorgehen doch überraschend!“, merkt Philip Kränsel von der IG Metall Allgäu an. „Sind im Sommer noch Prämien für das Aufrechterhalten der Produktion geflossen, scheint mit dem Erreichen dieses Zieles jedes Interesse an einem fairen Miteinander verflogen!“
Für die Beschäftigten habe dieses Verhalten der Geschäftsführung bedeutet, dass sie ohne jegliche Sicherheiten in den Weihnachtsurlaub geschickt worden seien. Sie wüssten weder, wann sie ihre Jobs verlieren, noch ob es eine Transfergesellschaft oder Abfindungen geben wird. „Fair geht anders!“, kommentiert der Betriebsratsvorsitzende die aktuelle Situation.