„Allerdings bildet das Allgäu nach wie vor eines der größten „Diesellöcher“ im bundesdeutschen Eisenbahnnetz“, so die Landrätin weiter. Die Elektrifizierung allein der Strecke München-Lindau habe die Situation abseits der Hauptlinie noch verschlechtert, da nun häufig von elektrisch betriebenen Zügen auf Züge mit Dieselantrieb umgestiegen werden muss. „In Zukunft wird sich das noch verstärken, denn es wird immer stärker vermieden, dass dieselbetriebene Züge auf elektrifizierten Strecken fahren.“
Angesichts der leistungsfähigen Fahrdynamik sei der Einsatz von elektrifizierten Zügen in der Oberallgäuer Landschaft die einzige Alternative zu den derzeit eingesetzten Neigetechnikzügen, vor allem wenn bei mehr gewünschten Haltestellen die Fahrzeiten nicht verlängert werden sollen.
Indra Baier-Müller: „Aufgrund der eben geschilderten Situation hat der Kreistag die Bayerische Staatsregierung in einer Resolution aufgefordert, die bereits beschlossene Planung einer Elektrifizierung der Strecke Ulm-Kempten auf die Strecken Kempten-Oberstdorf sowie Buchloe-Biessenhofen auszudehnen.“ Mit den genannten Verlängerungen sei nach heutigem Stand der Technik aber der Einsatz von elektrisch betriebenen Fahrzeugen möglich, die die verbleibenden Strecken ohne Oberleitung mithilfe von Batterien überbrücken könnten. „Wir sehen in der Ausweitung der Elektrifizierung von Allgäuer Strecken eine wichtige Weichenstellung für die Region und bitten Sie hier um Ihre tatkräftige Unterstützung!“
In engem Zusammenhang damit stehe die Einrichtung neuer Bahnhaltepunkte für wichtige Verbesserungen bei der Anbindung zum Schienenverkehr. „In einer Willensbekundung des Landkreises gemeinsam mit den betroffenen Kommunen haben wir die BEG auf Basis von Ergebnissen einer Studie darum gebeten, vier neue Bahnhalte im Oberallgäu zu prüfen und wenn möglich einzurichten“, betont die Landrätin weiter. Die BEG habe daraufhin mitgeteilt, dass mangels Fahrzeitreserven kurz- und mittelfristig leider keine Realisierungsperspektive für die vorgeschlagenen neuen Stationen aufgezeigt werden könne. „Wir bitten Sie daher, sich für unser Anliegen weiterer Elektrifizierungen der Allgäuer Strecken im Rahmen des geplanten Abschieds vom Diesel einzusetzen“, schließt der Brief.