1. kreisbote-de
  2. Lokales
  3. Sonthofen

Braucht Sonthofen ein Carsharing-Angebot?

Erstellt:

Kommentare

Hinweisschild, das zum Carsharing führt.
Die meisten Befragten sprechen sich für ein neues Carsharing-Angebot aus. © Bildagentur PantherMedia / Mathias Fengler

Sonthofen – Nach dem überraschenden Ende des Carsharing-Angebots in Sonthofen führte der Grüne Ortsverband Ende letzten Jahres eine Online-Umfrage durch. Jetzt werden die Ergebnisse präsentiert.

Ziel der Umfrage war, das Interesse zu ermitteln, aber auch Vorstellungen und Wünsche von Nutzern abzuklopfen, um im zweiten Anlauf ein besseres Angebot zu schaffen. Unterstützt wurde das Vorhaben durch die Stadt Sonthofen, die bereits dabei ist, neue Angebote zu prüfen.

Zwischen Oktober und November nahmen insgesamt 170 Personen an der Umfrage teil. Zwei Drittel davon waren bisher noch keine Carsharing-Nutzer. Zehn Prozent der Antworten stammten von Gästen. Interessant waren auch zwölf Nennungen von Firmen, die ihren Fuhrpark reduzieren würden, wenn Bedarfsspitzen durch geteilte Fahrzeuge abgedeckt werden könnten. Elementar ist die Erreichbarkeit der Fahrzeuge. Die große Mehrheit der Befragten sieht 10 Minuten als vertretbar an.

Nachfrage ist vorhanden

Als Fahrzeugtyp wurden überwiegend günstige Kleinwagen nachgefragt. Darüber hinaus gab die Hälfte aber zusätzlich an, größere Fahrzeuge für Transporte oder Personengruppen nutzen zu wollen. Die mittlere Nutzungsdauer wurde mit 3,6 Stunden und einer durchschnittlichen Strecke von ca. 80 km angegeben. Besonders erfreulich: Als Beweggrund für das Interesse an Carsharing wurde an erster Stelle ein ökologisch-soziales Motiv genannt.

Aber woran scheiterte der letzte Carsharing-Versuch in Sonthofen? Die Umfrage zeigt ja eine ausreichende Nachfrage, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu ermöglichen. Insgesamt wurde das bisherige Angebot aber als unzureichend eingestuft. Ungefähr ein Drittel der Befragten wohnt nicht in der Kernstadt. Das zeigt, dass z.B. auch in den Dörfern Fahrzeuge benötigt werden. Dabei könnten sich ÖPNV-Angebot und Carsharing sinnvoll ergänzen. Der bisher einzige Standort am Bahnhof würde diesem Anspruch nicht genügen.

Elektroautos stationieren?

Denkbar wäre die Stationierung von Elektroautos an über die Stadt verteilten Ladepunkten. Das hätte zugleich den Vorteil von mehr emissionsfreien Fahrzeugen in der Stadt. Verbreitete Modelle außerhalb von Großstädten sind außerdem Kooperationen mit Energieversorgern oder angesichts des Interesses von Betrieben sogenannte „Ankernutzer“. Aber wie auch immer das nächste Angebot aussehen wird, Carsharing ist „in einer Stadt wie Sonthofen ein Muss“, meinte eine der befragten Personen.

Auch interessant

Kommentare