Die „Zeitenwende“ mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine habe bei allem Schrecken zumindest ein Umdenken bewirkt und Interesse für die Bundeswehr geweckt. „Der Krieg veränderte alles.“ Man habe wieder gemerkt, wie wichtig die Bundeswehr ist, unterstrich die Wehrbeauftragte. „Sie verteidigt schließlich unsere Werte, Frieden, Freiheit, Demokratie und Sicherheit.“ Die Sichtweise habe sich „gravierend verändert“.
Jetzt gelte es, die Bundeswehr schnell in die Lage zu versetzen, diesen Auftrag auch erfüllen zu können: „Eine moderne und vollständig einsatzbereite Bundeswehr schaffen!“ Alle wesentlichen Entscheidungen müssten jetzt getroffen werden – beim Material, beim Personal und der Infrastruktur. Die Bundeswehr müsse besser werden bei Prozessen und Verfahren. „Jetzt gibt es die Chance, die Lage der Bundeswehr zu verbessern.“
Die Bundeswehr soll wieder Teil der Gesellschaft werden. Högl appellierte: „Schaffen Sie Begegnungen.“ Wertschätzung lebe vom Austausch und Diskussion. Dieser Austausch sei auch mit der Aussetzung der Wehrpflicht verloren gegangen, bedauerte Högl in der Diskussionsrunde. Als Arbeitgeber müsse die Bundeswehr attraktiver werden, monierte die SPD-Abgeordnete. „Die Konkurrenz schläft nicht. Beschaffungsprozesse dauerten zu lange, Entbürokratisierung tue Not. „Es braucht Beschleunigung!“. so Högl. Aus dem Verteidigungsministerium erwarte sie Vorschläge. Sie jedenfalls stehe an der Seite der Soldatinnen und Soldaten.
Eingangs ihres Vortrages vor rund 250 zivilen und militärischen Gästen hatte die Wehrbeauftragte angedeutet, dass sie den Umbau der „Burg“, der Generaloberst-Beck-Kaserne in Sonthofen „auf gutem Weg“ sehe. Vielleicht könne sie ja Ende 2024 „eine Schnur durchschneiden“, spielte Högl auf ein absehbares Ende der Bauarbeiten an. Schulkommandeur Oberst Tim Richardt kann sich nach dem Umzug der Schule durchaus einen Frühjahrsball Anfang 2025 vorstellen.