Roth macht es noch einmal

Andechs – Es war gar nicht so einfach, den Vorstand der CSU neu zu besetzen.
Das liegt am zeit- und nervenaufreibenden Wahlkampf der vergangenen zwei Jahre, denn der hat im Ortsverband Spuren hinterlassen, sodass nicht nur die Schatzmeisterin und der Schriftführer ihr Amt nicht noch einmal antreten wollten. Auch Sebastian Roth stimmte einem erneuten Vorsitz nur zögerlich zu. Der Sohn des Landrats trat 2009 die Nachfolge von Georg Scheitz jun. an und landete damit mitten im Wahlkampf. „Ohne meinen Arbeitgeber, der mich immer wieder frei gestellt hat, hätte ich das nicht geschafft“, betonte der Wiedergewählte auf der Hauptver- sammlung. Der Vorsitzende wirkte erschöpft. Das brachte nicht nur der Jobwechsel von Herrsching nach München mit sich, der ihn teilweise von 7 bis 21 Uhr von Andechs fern hielt. Der Blick zurück bis 2013 ließ die Stunden erahnen, die sein Ehrenamt einforderte: Zahlreiche Informationsstände, Radtouren mit der CSU-Landtagsabgeordneten Ute Eiling-Hütig, Strategieworkshop, Jungbürgerversammlungen, Seniorennachmittage – und immer wieder das Werben um junge Mitglieder. „Der Wahlabend war dann sehr ernüchternd“, gestand Roth. Schließlich wurde das gesteckte Ziel, nämlich das Bürgermeisteramt nach sechs Jahren zurückzuerobern und im Gemeinderat verstärkt aufzutreten, nicht erreicht. Stattdessen ist die CSU nur noch mit sechs, statt mit sieben Sitzen im Rat vertreten. Dabei sei der Zuspruch so groß gewesen, aber „dann gibt's bei der Wahl die Watschn.“ Scheitz wiederum lobte den Einsatz seines Nachfolgers und erinnerte daran, dass Anna Neppel altersbe-dingt keine weitere Legislaturperiode mehr antreten werde. Außerdem habe der Ortsverband wichtige Themen durchgebracht. „Wir waren treibende Kraft dabei, den beschließenden Bauausschuss einzuführen“, so Scheitz. Das gelte ebenso für die Nahwärmeversorgung zwischen Schule und Kinderhaus. Außerdem hoffen sie, dass für die von ihnen seit Jahren geforderte Sporthalle bald finanzielle Mittel frei werden. Der alte und neue Vorsitzende wünschte sich nun für die kommende Amtszeit mehr Unterstützung und Mitstreiter. „Ansonsten werde ich die nächste Kandidatur in zwei Jahren ablehnen.“ Auch Schatzmeisterin Annette Riedl gab das Amt nach zwölf Jahren ab. Eine Nachfolge für den Schriftführer zu finden gestaltete sich schwierig. Dann stimmte Martin Strobl doch als Schriftführer zu und Marius Kriwy übernahm die Kasse. Als stellvertretende Vorsitzende fungieren ab sofort Florian Frey und Georg Scheitz jun., als Beisitzer Landrat Karl Roth, Stefan Dorn, Birgit Dellinger, Michael Deisenberger und Annette Riedl. Neue Kassenprüfer sind Michael Pfänder und Cyrus Ahari. Auf sie warten zwei ruhige Jahre, hofft Scheitz. Die Wahl der Delegierten in die Kreisversammlung fallen auf Karl und Sebastian Roth, Marius Kriwy, Georg Scheitz jun. und Georg Zerhoch. Ersatzdelegierte werden Florian Frey, Stefan Dorn, Walter Feigl, Birgit Dellinger und Michael Strobl. mk