In dem von Christiane Gruber, Rainer Guggenberger, Claudia von Hirschfeld und Leo Gruber verfassten Antrag verweisen sie auf die im Informationsblatt an die Anrainer angekündigten Vermessungsarbeiten und Informationen betroffener Anlieger. Die Gemeinde sowie private Anlieger seien stark daran interessiert, frühzeitig zu erfahren, wo Handlungsbedarf besteht, welche Sanierungsmaßnahmen zwingend notwendig seien und welche Gestaltungsoptionen es gebe. Die Bürgergemeinschaft spricht im Antrag auch mögliche Renaturierungsmaßnahmen und Fördermöglichkeiten sowie das Thema Sichtbarkeit des Baches an.
In einem Schreiben an den Bürgermeister informierte Johannes Haas vom Wasserwirtschaftsamt Weilheim einen Tag nach Antragstellung der Bürgergemeinschaft Herrsching über den Stand der Dinge. Demnach befindet sich ein „erheblicher Teil der Wildbachbauwerke und insbesondere der Uferbebauung/Uferwände des Kienbachs im innerörtlichen Bereich (...) in einem schlechten bis teilweise sehr schlechten Zustand“. Um den Hochwasserschutz der Gemeinde für die Zukunft sicherzustellen und ihn auch für ein hundertjähriges Hochwasser zu rüsten, bestehe abschnittsweise „erheblicher und dringlicher Sanierungsbedarf“. Im September 2021 sei das Ingenieurbüro Kokai mit der Planung der Maßnahmen beauftragt worden. Vermessungsarbeiten zur Bestandsvermessung, die Grundlage der Planungen sind, fanden laut Haas Ende 2021 statt.
In den kommenden Monaten erstelle das Ingenieurbüro die Vorplanung, prüfe Varianten und erarbeite Lösungen. Parallel dazu laufen Umweltplanungen und geotechnische Untersuchungen, die ausschlaggebend bei der Wahl der Vorzugsvariante seien. Mitte dieses Jahres erwartet Haas die Ergebnisse der geotechnischen Untersuchungen und im Herbst oder Winter dieses Jahres die Ergebnisse der Kartierungen im Rahmen der Umweltplanung.
Die von der Bürgergemeinschaft eingeforderte Information und Beteiligung der Öffentlichkeit sieht auch das Wasserwirtschaftsamt als „sehr wichtig“ an, so Haas in seinem Schreiben. Noch könne man jedoch keine Planungsergebnisse für die Sanierung des Kienbachs in Herrsching vorweisen, das sei erst im Sommer oder im Herbst möglich. Trotzdem will er schon im ersten Quartal dieses Jahres „einen groben Überblick über die Maßnahmen geben“.