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A bisserl zu wenig Schnee

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Immer mehr Menschen verfallen der Schönheit der Bergwelt. Diese Anziehungskraft und das breite Angebot hat sich auch im vergangenen Jahr positiv auf die Mitgliederzahlen des Deutschen Alpenvereins (DAV) Vierseenland ausgewirkt.
© Kirner

Seefeld – Mehr als 100 Mitglieder kamen ins Haus Peter und Paul in Seefeld zur Jahresversammlung - und genau 100 Bergsportler kamen im vergangenen Jahr neu zum Deutschen Alpenverein Vierseenland hinzu.

So zählte der Verein am Jahresende 2.449 Mitglieder. Ein Erfolg, der mitunter auf das reiche Angebot des DAV in der eindrucksvollen Gebirgskulisse zurückzuführen ist. Das Foto auf der Leinwand zeigt fliegenden Pulverschnee und glückliche Carver in tief verschneiten Hängen. „Davon hatten wir nicht so viel im Winter“, bedauerte Herbert Petsch. Auch der Lawinensuchkurs für die Tourenleiter könne aufgrund des Schneemangels bislang nicht stattfinden, konstatierte der Vorsitzende des DAV Sektion Vierseenland Frau Holles Ausfall. Nicht umsonst jedoch steht die Abkürzung DAV für „Deutscher Alpenverein“ und heißt nicht DSV wie „Deutscher Schneeverein“. Schließlich geht es um das Bergglück, und das holten sich die Teilnehmer dann einfach anders. „Spitzkehren konnten wir auf dieser Tour auch im Gras üben“, hinterließ etwa Martin Koch in seinem Bericht vom März über die Tour in den Hochjoch-Hospitz. So kam der Verein 2014 auf fast genau 200 durchgeführte Touren mit rund 2.100 Mitgliedern. In den vergangenen Jahren hat sich viel getan. Auch in der Jugendabteilung, für die Jugendreferent Uwe Wütherich gleich drei Jugendleiter rekrutieren konnte. Moritz Benz (16), Kilian Stinglhammer (17) und Sohn Nils Wütherich (16) werden in Zukunft den Nachwuchs sicher durch die schwindenden Höhen begleiten oder sich vielleicht Mal mit ihnen im Schlauchboot in die Fluten stürzen. Man kann davon ausgehen, dass auch sie mit ihren Schützlingen die denkmalgeschützte Hochkopfhütte auf 1300 Metern belegen werden. Dort, wo fleißige DAV-Mitglieder jüngst einen Teil des Fußweges gelegt haben. Dort, wo Freiwillige mit neuen Schindeln die Fassade verschönerten. Dort, wo in einem Jahr 1.500 Flaschen Getränke gegen den Durst hochgeschleppt werden - und dort, wo sich in rund 600 Übernachtungen den Bergsportlern eine andere, ruhige Welt fernab unseres getriebenen Alltags erschließt. Dafür sorgt nicht zuletzt Hüttenwart Sepp Loder. Zum vollkommenen Glück fehlt Herbert Petsch nur noch eine eigene Geschäftsstelle. Bislang stapelt er Couverts mit und ohne Fenster, Ordner, Akten und Unterlagen in seinen privaten Räumlichkeiten. „Mein Nachfolger muss das mit einem Laster abholen“, prophezeite er. Seit Donnerstag erstrahlt ein Licht am Horizont: Nach Gesprächen mit Bürgermeister Wolfram Gum zeichnet sich eine Lösung im Rathaus ab, verrät der Vorsitzende, der gemeinsam mit seiner Frau Christine für den jahrelangen, unermüdlichen Einsatz im Sinne des Vereins geehrt wurde. mk

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