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Fahrzeuge allmählich veraltet

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Für sechs Jahre (Kommandatur) beziehungsweise drei Jahre (Verein) gewählt wurden bei der Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Tutzing: (v.l.) Christoph Knobloch (Jugendwart), Gerold Sturm (1.Vorsitzender), Michael Lanio (Stellvertretender Kommandant), Andreas Binder (Kassier), Markus Kuisl (Kommandant), Hans-Christoph Greif (Ältestenrat), Andreas Weigmann (Kassenprüfer), Boris Wolf (2.Vorsitzender), Josef Schiffner (Ältestenrat), Harry Olm (Kassenprüfer), Horst Peter Duensing (Schriftführer), Dominik Sperk, Georg Pulfer, Matthias Duensing (alle Beisitzer) sowie Tutzings Bürgermeister Rudolf Krug (r.).
© Jaksch

Tutzing – Die Struktur- und Finanzprobleme der Gemeinde Tutzing bereiten auch der Freiwilligen Feuerwehr zunehmende Sorgen.

Trotz personell guter Aufstellung und grundsätzlich hoher Einsatz-bereitschaft lasse die Mindestseinsatzstärke vor allem tagsüber immer häufiger zu wünschen übrig, monierte Kommandant Markus Kuisl bei der Jahresversammlung - Hauptursache hierfür: Zu wenige Feuerwehrler finden Arbeitsplatz und bezahlbaren Wohnraum noch vor Ort und fallen daher für Alarmeinsätze am Tag aus. Ein weiteres Problem: Die Einsatzfahrzeuge sind allmählich veraltet. Der Kommandant und Vorstand erinnerte an die gesetzlichen Pflichtaufgaben und Bürgermeister Rudolf Krug sagte in puncto Wohnraum und Arbeitsplatzangebot Unterstützung der Gemeinde zu, bei den ab 2018 anstehenden Neuanschaffungen oder gar hinsichtlich eines neuen Feuerwehrhauses konnte er mangels Finanzmitteln noch gar nichts versprechen. „Ja, es ist uns bekannt: Die Gemeinde Tutzing ist kommunal-finanzielles Katastrophengebiet“, schrieben die Feuerwehrler in ihren Jahresbericht 2014. Der am Samstag mit überwältigender Mehrheit wiedergewählte 1. Vereinsvorsitzende Gerold Sturm konnte zwar ein alles in allem „eher durchschnittliches“ Jahr bilanzieren, doch enthebt dies die 226 Tutzinger Feuerwehrler (28 davon unter 18 Jahre) nicht von der Notwendigkeit, ihre Ausrüstung auf modernem Stand zu halten: Von den vier aktuellen Einsatzfahrzeugen erreichen zwei schon 2018 ihr vorgesehenes „Dienstalter“ von 25 bis 35 Jahren, zwei weitere sollten 2022 durch Neufahrzeuge ersetzt werden. „Der Kommandant der Traubinger Feuerwehr, Franz Matheis, und ich sind schon länger am Überlegen, gleich zwei neue Einsatzfahrzeuge auf einmal zu bestellen, weil das dann kostengünstiger wäre“, umschrieb Markus Kuisl den zunehmend dringlichen Wunsch der Feuerwehrler: Es passe „nicht ins Bild“, so Kuisl, „dass die Feuerwehren der Gemeinde Tutzing langsam, aber stetig immer weiter in die technische Vergangenheit abzugleiten scheinen.“ Dabei habe das ansonsten mit „hochkarätigen öffentlichen Einrichtungen“ bestückte und flächenmäßig große Tutzing eine hochmotivierte Feuerwehr – mit 62 Aktiven plus 28 in Diemendorf und Monatshausen allein im Erwachsenenalter: 10.172 Stunden seien im vergangenen Jahr zusammen gekommen, vom klassischen Brandeinsatz über vielfältige Ausbildungsgänge (hier allein 3.827 Stunden) bis zu diversen Hilfeleistungen, Jugend- und Vereinsarbeit, adminsitrativer und technischer Arbeit. Dass man bei 37 Einsätzen unter der Überschrift „Brand“ 32 Mal umsonst ausgerückt war und dies wiederum 23 Mal von fehlgeleiteten Brandmeldeanlagen ausgelöst wurde, ist ärgerlich, aber offenbar nicht gänzlich zu verhindern; 66 Einsätze bei „technischen Hilfeleistungen“ und acht Sicherheitswachen (für den Abiturball, die Heimatbühne und die Akademie) kamen hinzu. Von insgesamt 131 Alarmeinsätzen war man 103 Mal per Notruf in Marsch gesetzt worden - der kurioseste Einsatz fand vielleicht am Südbad-Campingplatz statt, auf dem sich eine vermeintliche „Bombe“ laut Kuisl als Schirmständer entpuppt hatte. Die gemäß ihrem für sechs Jahre im Amt bestätigten Kommandanten personell „wohl größte Feuerwehr im Landkreis“, sie verdient es, von Gemeinde und Bevölkerung tatkärftig unterstützt zu werden. Bürgermeister Krug: „Jeder von uns könnte sie mal brauchen.“ mps

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