Wegen der Corona-Pandemie
Gedenkfeier für Feldafinger DP-Lager fällt aus
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Landkreis – Eigentlich war in Feldafing alles schon vorbereitet. Doch die Corona-Pandemie wirbelte die Planungen gehörig durcheinander. Das für Anfang Mai geplante Gedenkwochenende anlässlich der Gründung des Auffanglagers für ehemalige KZ-Häftlinge findet nun nicht mehr statt.
„Wir wollten ein Ereignis feiern, welchen jüdischen Mitbürgern es ermöglicht hat, wieder eine neue Heimat zu haben“, erklärte Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim im Rahmen eines kurzfristig einberufenen Pressetermin. Die Finanzierung des Projekts war bereits vom Gemeinderat zugesichert worden. 10.000 Euro sollten für die Gedenkfeier bereitgestellt werden. Vorgesehen war, unter anderem dass ehemalige Kinder von sogenannten Displaced Persons, wie die Bewohner des Auffanglagers bezeichnet wurden, als geladene Gäste an den Feierlichkeiten teilnehmen sollten.
Große Verantwortung bei der Integration gespielt
„Feldafing hat eine große Rolle für die jüdische Integration gespielt und Verantwortung übernommen, die seinesleichen sucht“, betonte Bernhard Sontheim. Das geplante Fest sollte dies unterstreichen und auch der jüngeren Generation im Ort vor Augen führen, dass Extremismus in der heutigen Gesellschaft keinen Platz hat. Starnberger und Tutzinger Gymnasiasten sollten im Rahmen eines Projekts sich intensiv mit dem DP-Lager in Feldafing befassen. „Die Jugend muss mit dem Thema konfrontiert werden“, so Sontheim. Seit den Schulschließungen ruht allerdings dieses Vorhaben. Sontheim denkt nun darüber nach die abgesagte Veranstaltung in Form einer wissenschaftlichen Publikation zu einem Abschluss zu bringen. „Wir können uns das gar nicht leisten, dass nicht zu tun“,so der Feldafinger Bürgermeister.
Von Florian Ladurner