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 „moosaik“-Pläne ernten bei Starnberger Stadträten begeisterte Reaktionen 

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Moosaik
Vereint für eines Quartier: (v.l.) Susy Baasel, Carl Baasel, Bürgermeister Patrick Janik, Stephan Weinl, Rainer Scherbaum, Klaus Kehrbaum, Rudolf und Robert Houdek. © Andrea Jaksch

Starnberg - Einmal mehr voll des Lobes waren die Stadträtinnen und Stadträte, als es am Donnerstag im Bauausschuss um das Vorhaben „moosaik – das verbindende Quartier“ ging. Das von mehreren alteingesessenen Grundeigentümer-Familien initiierte Projekt im Starnberger Gewerbegebiet entwickelt auf rund 3,5 Hektar Fläche ein modernes Wohn- und Geschäftsquartier mit etwa 80.000 Quadratmetern Wohn- und Gewerbefläche, bis zu 400 Wohnungen für Senior/Innen, Kindertageseinrichtung und Kulturstätten – ein Konzept, welches von vielen als visionär betrachtet wird. Ob es auch kritische Stimmen gibt, wird sich bei der vom Bauausschuss ein-stimmig eingeleiteten frühzeitigen Bürgerbeteiligung zeigen - die „moosaik“-Initiatoren setzen ihrerseits auf Dialog und Transparenz.

Das Planungsgebiet soll laut Stadtbaumeister Stefan Weinl in drei Abschnitte mit 15 einzelnen Gebäudekomplexen gegliedert werden: Im Nordteil, am weitesten entfernt von der B2, ist vor allem für „Wohnen“ vorgesehen; der geografisch mittlere Bereich zwischen Münchner Straße, Petersbrunner- und südlicher Moosstraße wird „Wohnen und Arbeiten“ beherbergen, während die Bebauungszeile unmittelbare an der Münchner Straße Büronutzungen vorbehalten sein soll. Geplant sind überwiegend drei- bis viergeschossige Bauten, an zwei Stellen aber auch bis zu achtgeschossige mit 34 Metern Höhe – was man sich „sehr genau überlegen“ (Weinl) sollte, weil dies nahe dem Starnberger Ortseingang prägenden Charakter bekäme. CSU-Stadtrat Ludwig Jägerhuber rechnet wegen solcher denkbarer Höhenentwicklung durchaus mit kritischen Stellungnahmen aus der einheimischen Bevölkerung. Auch die bis zu drei Geschosse tief geplanten Untergeschosse (eines davon als „Funktionsdeck“ für Haustechnik und E-Mobilität) könnten wegen der Beschaffenheit des Untergrunds (teils Seeton, der schon beim Bau der „Seearkaden“ eine dramatische Rolle spielte) zu Problemen führen: Aktualisiert die Stadt allerdings ihren Stellplatzschlüssel, könnte man auch auf eine zweite Tiefgaragen-Ebene verzichten, ließ „moosaik“-Architekt Klaus Kehr-baum bereits durchblicken – ein möglichst autofreies Quartier gehört ohnehin zu den erklärten Zielsetzungen der Planung.

Diese wird von den politischen Verantwortungsträgern der Stadt schon jetzt als „exzellent“ gewürdigt: „Ein unglaublich mutiges, unglaublich modernes Vorhaben“, lobte Christiane Falk (SPD), die auch mit der möglichen Höhen-Entwicklung kein Problem zu haben schien: „In die Höhe zu gehen, kann auch schön sein.“ Otto Gassner bezeichnete die Initiative der Grundeigentümerfamilien samt hoch-karätig besetztem Fachberatergremium als „Pionierleistung“ im besten Sinne einer zukunftsfähigen Städteplanung. Jägerhuber: „Der Start in eine neue Zeitrechnung am Starnberger See“.

Josef Pfister (Bündnis Mitte Starnberg) äußerte sich ebenfalls wohlwollend zum „moosaik“-Vorhaben, erinnerte jedoch daran, dass man die Planungen einer Fußgänger- und Radler-Brücke vom neuen Quartier über die B 2 zum Landratsamt unbedingt beibehalten sollte. Etwaige Grundstücksfragen ließen sich sicherlich klären – die hier benötigten Flächen befinden sich ausnahmsweise nicht im Eigentum der Initiatoren-Familien. Laut Bürgermeister Patrick Janik ginge es ohnehin eher um Fragen zum dortigen Architekten-Urheberrecht.

Für das „moosaik“-Projekt ist eine Änderung des Flächennutzungsplans erforderlich, da im Planungsgebiet auch das neue Feuerwehr-haus angesiedelt werden soll. Die Initiatoren haben angekündigt, das gesamte Planungs-, Genehmigungs- und Bauvorhaben mit eigener Internet-Seite (www.moosaik.de) sowie regelmäßige „Journale“ öffentlichkeitswirksam zu begleiten.

Thomas Lochte

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