Großer Erfolg, großzügige Spende

Starnberg – Das Schul-Projekt „SailingBag“ wartete an der Hauptversammlung mit ein paar Überraschungen auf.
Sie wiesen einen Gewinn aus, spendeten einen nennenswerten Betrag und das Projekt wird weitergeführt. Als die Q11 des Gymnasiums Starnberg im vergangenen Juni zur Hauptversammlung ihres im Rahmen des P-Seminars ins Leben gerufenen Projektes „SailingBag“ luden, hofften sie auf 70 verkaufte Taschen und keinen Verlust. Die ambitionierten Jungunternehmer verkauften aus dem Stand alle 90 Aktien. An der Abschlussveranstaltung am Montag im Gymnasium konnten sie noch einen weiteren Rekord verkünden: Das Projekt erwirtschaftete einen Gewinn von fast 300 Euro. Diese Summe und rund weitere 900 Euro gingen als Spende an eine kleine Schule im Himalaya. Dort ist Lernen noch Privileg und Luxus, die Kinder können nur mit der Ausbildung aus dem Teufelskreis der Armut entkommen. Seit 1998 betreut Schulpatin Christine Schulz Jungunternehmen, in dem Gelerntes in der Praxis umgesetzt wird. Auf die Fahnen geschrieben hatten sich die Jungunternehmer eine maßgeschneiderte, an individuelle Wünsche angepasste Taschenproduktion aus Segeln. „Wir dachten, die Produktion sei einfacher“, gestand der Vorsitzende Hans Roth und erinnerte sich unter anderem an die ersten Versuche, die Segel für die Taschen selbst zu nähen. Daraufhin fanden die Gymnasiasten die Behindertenwerkstatt IWL, in der fortan in Auftrag genäht wurde. Die kamen jedoch den Bestellungen nicht hinterher und so sprang die Änderungsschneiderei Schiebel in Machtlfing ein. Am Ende waren es 62 Taschen à 49 Euro, die einen Abnehmer fanden. Aufmerksam auf ihre Produkte hatten sie über die Facebook-Seite, am Sommerfest, auf der deutschen Segelmeisterschaft im Münchner Yachtclub und der Junior-Messe in Regensburg. Den Aktionären bescheinigte der Vorsitzende einen guten Riecher. Schließlich bekomme man aktuell auf der Bank keine Zinsen mehr für das angelegte Geld. „Bei uns hat sich ihr eingesetztes Kapital um mehr als 20 Prozent erhöht.“ Gedacht war der Gewinn für den Förderverein „Freunde des Gymnasiums Starnberg“. Vertreterin Barbara Müller-Funk hatte da eine andere Idee. „Wir sind sehr dankbar, denken aber, wir sind gut ausgestattet.“ So endete nicht nur der Überschuss, sondern unter Zustimmung der Aktionäre auch das Aktienkapital, in dem sozialen Projekt in Tibet, das die pensionierte Lehrerin Heidi Altmann betreut. Heike Vinci vom IWL wiederum führt die Taschen- Produktion in der Werkstatt weiter. Ein großes Dankeschön der Projekt-Teilnehmer für die Unterstützung ging an IHK-Präsident Eberhard Sasse, die Schulpatin, den Förderverein und Uta Lechner von der Schulleitung. BWL werden trotzdem nicht alle Seminar-Teilnehmer studieren. „Es war aber eine tolle Erfahrung zu sehen, wie das ist, wenn man sich selbständig macht“, so die Schüler unisono. mk