„Ich hoffe sehr, dass die Waffen, die wir jetzt der VN-Charta an die Ukraine zur Selbstverteidigung geliefert haben und liefern, zur Abwehr dieser Invasion helfen“, so Anne Franke. Zudem baut sie darauf, dass die finanziellen und wirtschaftlichen Sanktionen Deutschlands, der EU, der Schweiz und aus den USA Wirkung zeigten. Sie fordert ein „ernsthaftes Zurück an den Verhandlungstisch“ und hätte sich schon früher stärkere Reaktionen seitens des Westens gewünscht. Beispielsweise nach Putins Einschränkung der Pressefreiheit 2004, der Ermordung von Kreml-Kritikern und der Wahlfälschungen 2022 mit der sich Putin seine Präsidentschaft bis 2036 verlängert habe. „Unsere eigene Wirtschaft war uns immer wichtiger. Das müssen wir beschämt eingestehen.“
Anne Franke bedauert, dass der Weg hin zur Unabhängigkeit durch erneuerbare Energien nicht schon früher beschritten wurde, sagt sie in Herrsching. Und sie zitiert Wirtschaftsminister Robert Habeck, der erklärte, dass Energiepolitik Sicherheitspolitik sei. Zudem fordert Franke in ihrer Funktion als forschungspolitische Sprecherin auf, der Empfehlung der Allianz der Wissenschaftsorganisationen zu folgen und wissenschaftliche Kooperationen mit staatlichen Institutionen und Wirtschaftsunternehmen in Russland mit sofortiger Wirkung einzufrieren. So kämen deutsche Forschungsgelder Russland nicht mehr zugute. Sie fordert von den Bürgerinnen und Bürgern, die Gas- und Ölheizungen freiwillig kleiner zu stellen, um „etwas weniger Geld in Putins Kassen zu spülen und somit Putins Krieg ein bisschen weniger zu finanzieren“. Franke fragt, wohin die bislang jährlich 50 Milliarden Euro Militärausgaben geflossen sind. Sie sagt, dass es – trotz des kürzlich aufgestockten Etats für die Bundeswehr – nicht die Waffen sein können, die Frieden schaffen. „Wir alle geben die Hoffnung nicht auf, dass dieses brutale Blutvergießen bald ein Ende hat.“
Die Landtagsabgeordnete nimmt in ihrer Rede auch die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine in den Blick, die sich dem Aggressor entgegenstellten, allen voran Präsident Wolodymyr Selenskyj und der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko. Auch dem Mut russischer Bürgerinnen und Bürger zollt sie Anerkennung für Protestaktionen auf russischen Plätzen, obwohl diese mit Verhaftung zu rechnen hätten.
SPD-Kreisrätin Christiane Feichtmeier bringt zum Ausdruck, dass auch viele Russen die Invasion nicht unterstützten. Ihnen müsse die Hand gereicht werden. Sie richtet den Dank an die vielen Spender und Helfer, die auch Geflüchtete bei sich aufnehmen würden. Wohnung, Heimat und oft auch den Partner haben Geflüchtete aus der Ukraine zurückgelassen, so FDP-Kreisrat Cédric Muth bei der Kundgebung. Er appelliert an die Anwesenden, die Hilfsaktionen für die Heimatvertriebenen zu unterstützen. „Die Leute brauchen ihre Unterstützung. Wir stehen alle zusammen.“