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BI bläst zum Gegenangriff

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Sachlich und fair ging es vergangenen Freitag im Oberen Wirt im Gilchinger Altdorf zu. Rund 80 Interesseirte waren der Einladung von Heinz Angermaier von der neuen Bürgerinitiative „Westumfahrung Gilching – Jetzt“ gefolgt.
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Gilching – Die erste Amtshandlung von Heinz Angermaier und seinen Mitstreitern war es, Stühle heranzuschleppen. Denn weit mehr Gäste als gedacht kamen am Freitag zur Auftaktveranstaltung der neuen Bürgerinitiative „Westumfahrung Gilching – Jetzt“ in den Oberen Wirt

Über 600 Bürger haben bereits ihr Votum für einen neuen Bürgerentscheid abgegeben. Sachlich und detailliert präsentierte BI-Sprecher Heinz Angermaier seinen Faktencheck, der die rund 80 Gäste überzeugte. Unter anderem korrigierte der Bauingenieur etliche Aussagen der alten BI, die unter Federführung von Kilian Häuser (ADFC) und Anja Kiemle (Grüne) für den Bürgerentscheid im Februar 2014 verantwortlich zeichneten. Insbe- sondere der geforderte Radweg am sogenannten Röchnerknoten sei eine komplette Fehlplanung, versicherte Angermaier. So habe die alte BI stets von eine Verlängerung des Ammersee-Radwegs gesprochen, der sich mit etwas guten Willen der Planer rasch verwirklichen lasse. „Das war eine Täuschung, weil der offizielle Radweg zum Ammersee bereits über Weßling geht und so auch in den jeweiligen Ausflugsempfehlungen ausgeschrieben ist. Wer für eine Westumfahrung mit sicheren Rad- und Fußwegen wirbt, kann glaubwürdig niemals für den Erhalt des Radweges am Röchnerknoten stehen.“ Vielmehr würde den Radfahrern durch die alte BI zugemutet, vom Röchnerknoten aus lediglich ein kurzes Stück Radweg nutzen zu können; anschließend aber auf der dicht befahrenen Begleitstraße zur Autobahn München-Lindau zwischen dem Schwerlastverkehr weiter bis zur Müll-Umladestation Remondis radeln zu müssen. Auch die Zusicherung der alten BI, eine Umplanung der bereits vor dem Abschluss stehenden Trasse ziehe keine großartige Verzögerung nach sich, war nachweislich falsch. Durch die notwendige Neuplanung und den erforderlichen Grundstückserwerb unter anderem beim Röchnerknoten sei frühestens im Jahr 2022 mit einer Fertigstellung der Westumfahrung zu rechnen, betonte Angermaier. „Nach alter Planung konnten wir mit einer Fertigstellung bis Mitte 2018 rechnen. Schön wär’s gewesen.“ Kritik für die Initiatoren des Bürgerentscheids vom Februar vergangenen Jahres hagelte es durch zahlreiche Wortmeldungen von Bürgern, die unterschrieben hatten und sich nun getäuscht sehen. „Diese betrügerische Bürgerinitiative hat bei der Zeitfrage massiv gelogen“, schimpfte unter anderem Karl-Heinz Wolf unter Beifall der rund 80 Zuhörer. Und auch die Fragestellung „sind sie für eine Westumgehung mit sicheren Rad- und Fußwegen“ sei irreführend gewesen, weil der Hinweis auf eine mehrjährige Verzögerung fehlte. Wolf: „Das wäre genauso, wenn mir ein Pizzabäcker eine Pizza mit verschiedenen Belägen anbietet, mir aber verschweigt, dass ich die Pizza dann erst in ein paar Jahren bekomme.“ Als besonders verwerflich bezeichnete Karl-Heinz Gruber das Szenario der alten BI „die im Interesse der Radfahrer die Sicherheit der Kinder vorgeschoben und die Interessen der Bürger innerorts in die Ecke geschoben hat“. Der Versuch durch Kilian Häuser (ADFC), der neuen BI „Ahnungslosigkeit“ vorzuwerfen, ging unter Buhrufen unter. Zumal Bürgermeister Manfred Walter als Gast der Veranstaltung auf Anfrage von Helga Kramny versicherte: „Die Ausführungen von Herrn Angermaier sind inhaltlich komplett richtig.“ Abschließend appellierte Angermaier an die Versammlung, das Bürgerbegehren zu unterstützen und so dafür zu sorgen, dass der Bürgerentscheid vom 9. Februar 2014 ausgehebelt und die alte Planung weiter verfolgt wird. pop

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