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Forderungen an Deutsche Bahn: Investitionsprogramm für Werdenfelsnetz und Oberland geplant

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Zuggleise Bahnhof
Die Deutsche Bahn startet ein Investitionsprogramm im Volumen von rund 80 Millionen Euro für die Sanierung der Strecken. © Symbolbild: Bildagentur PantherMedia / claudiodivizia (YAYMicro)

Region – „Aufgrund des aktuell katastrophalen Zustands des Bahnkörpers auf den Strecken der Werdenfelsbahn haben die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie der Landrat des Landkreises Garmisch-Partenkirchen mit Schreiben vom 3. August verschiedene Forderungen zur Verbesserung der Situation an Vertreter der Deutschen Bahn AG und der DB Netz AG deutlich kommuniziert.“

So heißt es zu Beginn des Schreibens von Christian Scheuerer, Vorsitzender Bayerischer Gemeindetag Landkreis Garmisch-Partenkirchen und Sprecher Landkreisbürgermeister, Christian Hornsteiner, stellvertretender Vorsitzender Bayerischer Gemeindetag Garmisch-Partenkirchen, sowie dem Landrat Anton Speer. Kurzfristig sei die Forderung nach einem persönlichen Dialog erfüllt worden. So konnte am 11. August eine Gesprächsrunde stattfinden, an der nicht nur die Gemeinde- und Landkreisvertreter teilgenommen haben, sondern die unter anderem mit Dr. Volker Hentschel (Vorstand Anlagen- und Instandhaltungsmanagement), Heike Junge-Latz (Leiterin Anlagen- und Instandhaltungsmanagement Region Süd) und Dr. Andreas Lackner (Leiter Betrieb, Fahrplan, Vertrieb und Kapazitätsmanagement) von Seiten der DB Netz AG ranghoch vertreten war. Wie sich im Rahmen des Gesprächs jedoch ergeben habe, ist von Seiten der Deutschen Bahn (DB) für die Strecke zwischen Murnau und Garmisch-Partenkirchen bereits eine weitere Streckensperrung mit Schienenersatzverkehr vom 7. Oktober bis 13. November eingeplant. Außerdem sind bis in 2025 weitere Sanierungen auf dem Streckennetz der Werdenfelsbahn beabsichtigt. „Die aktuell von Seiten der DB kommunizierte Wiederaufnahme des Betriebs dieser Strecke zum Beginn des Schuljahres am 13. September wäre somit lediglich für die Dauer von zwei bis drei Wochen möglich“, wird in dem Schreiben angegeben.

Folgende Forderungen werden gestellt:

- Aufgrund sicherheitstechnischer Bedenken fordern die Bürgermeister sowie der Landrat die zuständigen Stellen der DB AG auf, die frühzeitige Wiederaufnahme des Betriebs zu unterlassen und stattdessen umgehend mit den Sanierungsarbeiten auf der Bahnstrecke zwischen Murnau und Garmisch-Partenkirchen zu beginnen. Die Arbeiten sind im Zuge einer möglichst durchgängigen Baumaßnahme bis zum Ende der geplanten Streckensperrung am 13. November soweit als möglich umzusetzen.

- Unabhängig hiervon sind die Schäden an der Strecke Murnau-Oberammergau schnellstmöglich zu beheben und ein sicherer Betrieb zu gewährleisten.

- Die Streckensperrungen in Richtung Außerfern, Reutte/Tirol sowie in Richtung Mittenwald sind aufzuheben, wenn ein sicherer Betrieb gewährleistet werden kann.

- Auf Grundlage der aktuell äußerst negativen Erfahrungen ist umgehend ein effektiver, pünktlicher und adäquater Schienenersatzverkehr, insbesondere im Hinblick auf den Beginn des neuen Schuljahres, zu organisieren.

- Es finden wöchentlich bis auf weiteres Video-Konferenzen zwischen den betroffenen Gemeinden und den zuständigen Stellen der DB statt.

- In fünf Wochen erfolgt zur Erläuterung des Baufortschritts ein weiteres Treffen zwischen den Bürgermeistern sowie des Landrates.

- Dringend wird die DB aufgefordert, die Öffentlichkeitsarbeit und insbesondere die Information ihrer Kunden sowie der Kommunen deutlich und nachhaltig zu verbessern.

Das sagt die Bahn

Wie einer Pressemitteilung der DB zu entnehmen ist, startet sie ein Investitionsprogramm im Volumen von rund 80 Millionen Euro für die Sanierung der Strecken. Geplant ist ein zweistufiges Konzept „für mehr Qualität und Stabilität im Zugverkehr.“ Im Rahmen einer Adhoc-Sanierung ab Mitte September werden, laut Mitteilung, bestehende Langsamfahrstellen beseitigt sowie ab Oktober punktuell Gleiserneuerungsarbeiten stattfinden. Eine Modernisierung der Strecken im Werdenfels und im Oberland ist für den Zeitraum von Juni 2023 bis November 2025 vorgesehen. „Wir setzen auf eine grundlegende Erneuerung von Schienen, Schwellen und dem Gleisunterbau. Geplant ist das Investitionsprogramm für das Werdenfelsnetz und das Oberland. Hier investieren wir rund 80 Millionen Euro“, so Hentschel. Davon sollen die Strecken Tutzing – Garmisch – Mittenwald, Weilheim – Geltendorf, Weilheim – Schongau, Tutzing – Kochel, Murnau – Oberammergau sowie Holzkirchen – Rosenheim, Holzkirchen – Lenggries, Holzkirchen – Schliersee – Bayrischzell profitieren. Zudem prüfe die DB auch für andere Regionalverkehrsstrecken Investitionsprogramme.

Auf das Treffen am 11. August bezogen, teilt die DB mit, dass ein „offener und konstruktiver Austausch“ zwischen den Beteiligten statt gefunden habe. Die Vertreter der Kommunen und des Landkreises hätten auch mehrere Wünsche geäußert. Dazu heißt es: „Wir werden alle Anregungen aus dem gestrigen Gespräch ernst nehmen und – sofern möglich – umsetzen“, betont Hentschel. Als erstes Ergebnis wurde ein ab sofort regelmäßig stattfindender Austausch zwischen Vertretern der DB, der Kommunen und des Landkreises vereinbart.

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Von Kreisbote

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