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Geschlossene Hütten für Murnauer Märkte

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Von: Antonia Reindl

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Markt Murnau
In Zukunft, wenn in Murnau wieder Märkte stattfinden, könnten schon die ersten Stände durch geschlossene Hütten ersetzt sein. Ein Haushaltsansatz für die Anschaffung solcher Hütten wurde zumindest jüngst beschlossen. © Reindl

Murnau – Es war nicht schön anzusehen, wie Windböen die Stände und das, was auf diesen auslag, malträtierten. An den von einem Sturm heimgesuchten Christkindlmarkt 2019 erinnert Josef Bierling (CSU) in der jüngsten Gemeinderatssitzung zurück. Der Anlass: Gemeinsam mit seinem Fraktionskollegen Lorenz Brey beantragte er die Anschaffung von geschlossenen Markthütten. Über die Sinnhaftigkeit einer solchen Anschaffung zerbrach sich das Gremium nicht den Kopf, aber hie und da warf man seine Stirn in Runzeln beim Blick auf den dafür vorgeschlagenen Haushaltsansatz.

Nicht alle Stände auf einmal will man durch geschlossene Hütten ersetzen. Es soll schrittweise geschehen, vielleicht erst einmal zehn, zwölf, vielleicht innerhalb der kommenden drei Jahre. Anschaffungen, welche die Attraktivität der Murnauer Märkte, etwa des Christkindlmarktes oder des Töpfermarktes, in den Augen der Antragsteller erhöhen könnten – nicht allein für Besucher. Immerhin bieten geschlossene Hütten den Verkäufern mehr Sicherheit für ihre Waren. Sichtlich erfreut zeigt sich Bierling beim Blick in die Sitzungsvorlage, „die Verwaltung hat sich schon viel Gedanken gemacht“, folgert er daraus. Aber nicht nur die Verwaltung. In der Vorlage zeigen sich auch Untersuchungen zu Herstellung, Lagerung und Montage der Hütten seitens der Bauhofleitung. Daraus lässt sich schließen, dass Lagerungsmöglichkeiten noch ein Thema werden dürften und der Hüttenbau durch den Bauhof „aus Kapazitätsgründen“ nicht zu bewältigen sein würde.

Der Antrag, das legt Bierling nahe, ist ein Produkt aus zehn Jahren Erfahrung. In einer Dekade Marktorganisation sei man „bemüht gewesen, jemanden zu finden, der Krippen herstellt“, erzählt Bierling beispielhaft. Ohne geschlossene Hütte für die wertvollen Produkte ein schwieriges Unterfangen. Auch erinnert er an den Christkindlmarkt vor zwei Jahren zurück und an den Sturm, der beinahe zu einer Absage geführt hätte. „Die Marktstände san uns regelrecht davongeflogen“, sagt Bierling. Wollknäule seien in alle Richtungen zerstreut worden, zeichnet er das Bild weiter. „Es war bitter“.

Mit Blick auf die Kosten, meint der Antragsteller: „Es war uns schon bewusst, dass das Kosten verursacht, Marktstände kosten a Geld.“ Doch die Investition würde sich lohnen, der Markt ziehe erstaunlich viele Menschen nach Murnau und „hat schon einen gewissen Bekanntheitsgrad und Stellenwert“.

Kämmerer Josef Brückner schlägt anschließend einen Haushaltsansatz von 67 500 Euro vor. „Aus unserer Sicht gibt so eine Hütte einen gewissen Mehrwert“, sagt er. Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP/Bürgerforum) könne Bierlings Argumentation „absolut nachvollziehen“, will die Angelegenheit aber mit Vorsicht angehen. Er verweist auf die „angespannte Finanzsituation“ und bittet darum, dass alle einzelnen Schritte kommuniziert werden.

Etwas verdutzt schreitet Hans Kohl (Grüne) ans Mikro. „Im Prinzip bin ich schon erstaunt“, sagt er dort angekommen angesichts der Summe von 67 500 Euro. „Ich bin schon der Meinung, dass der Haushalt angespannt ist“, betont er und bittet darum, dass erst einmal sukzessive alte Hütten ersetzt werden. Michael Manlik (ÖDP/Bürgerforum) weist derweil darauf hin, dass das „noch kein definitiver Beschluss“ sei und man daher „damit leben kann“. Ohne einen Ansatz geht es nicht, geht es zumindest nach dem Co-Antragsteller Lorenz Brey. Man brauche einen Ansatz, erst dann „steigen wir in die Gespräche ein“.

Am Ende stimmt der Marktgemeinderat mehrheitlich dafür, einen Ansatz von 67 500 Euro im Haushaltsplan 2022 zu bilden. Lediglich Hans Kohl, Veronika Jones und Stephanie Neumeir-Schrank (alle Grüne) votieren dagegen.

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