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Igel in Not: Bund Naturschutz gibt Tipps wie man helfen kann

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Igel am Auto
Auch auf der Straße lassen viele Igel ihr Leben. Der Bund Naturschutz fordert vorausschauendes Fahren mit angemessener Geschwindigkeit. © Gehret

Region – Die Lebenssituation der Igelpopulation in Bayern verschlechtert sich bedrohlich. Der Bund Naturschutz und seine Aktiven sind alarmiert. Was kann der Einzelne für die Igel tun? Der Umweltschutzverband gibt Tipps.

In den heimischen Gärten kommen oft Mähroboter und Rasentrimmer zum Einsatz. Auch Unterwuchs unter Hecken und hohem Gras wird oft mit Motorsensen und Freischneidern beseitigt. Bisweilen werden Igel so schwer verletzt, dass sie nicht überleben. Wird ein weibliches Tier getötet, das gerade Jungtiere aufzieht, verhungert der Nachwuchs. Aber auch Insekten, Amphibien, Reptilien und Jungvögel werden durch motorbetriebene Sensen getötet. Deshalb sollte man unbedingt vor dem Einsatz dieser Geräte die Fläche prüfen.

Daneben werden immer mehr unterernährte Igel gefunden. Man erkennt diese häufig an ihrer Tagaktivität oder daran, dass sie ungeschützt daliegen, abgemagert sind und kraftlos wirken. Mit einer Zufütterung, besonders im Frühjahr und Herbst und bei andauernder Trockenheit, mit zucker- und getreidefreiem Katzendosenfutter (am besten Geflügelsorten) oder ungewürztem Rührei kann man untergewichtigen Igeln helfen. Auch Wasser (keine Milch!) darf nicht fehlen. Eine Bauanleitung für ein katzensicheres Futterhaus ist auf den Seiten des Bund Naturschutz zu finden oder unter www.igelstation.weilheim.de. Als Ersatz kann auch eine umgedrehte Plastik- oder Holzkiste dienen, in die man einen Eingang von zehn mal zehn Zentimeter schneidet.

Die beste Hilfe für den Igel ist jedoch der Erhalt und die Verbesserung seiner Lebensräume. Durch die intensive Landwirtschaft mussten die Tiere in besiedelte Gebiete auszuweichen. Doch auch hier wird der Lebensraum durch zunehmende Verdichtung zerstört. Der Igel steht in Bayern auf der Vorwarnliste der gefährdeten Tierarten.

Für Gartenbesitzer heißt das: Pflanzung von heimischen Gehölzen, Anlegen von artenreichen Wiesen, von Laub- und Reisighaufen als Versteck und zum Überwintern, Belassen von wilden, unaufgeräumten Ecken, Durchlass im Zaun zum Nachbargarten von 15 Zentimeter, Verzicht auf Schneckenkorn, Insekten- und Unkrautvernichtungsmittel, ebenso auf Mähroboter und Laubsauger, sparsamer und vorsichtiger Einsatz von Motorsensen und Rasenmähern.

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Von Kreisbote

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