Zwei Wochen lang begleitete die Sonne die Teilnehmenden bei ihrer Tour, wie Winter erzählt. Keinen einzigen Tag habe es geregnet. Auch sonst gab es keine größeren Probleme. Bis auf ein kaputtes Tretlager – das dank einer nahen Werkstatt schnell repariert war – und zwei Platten lief es rund. Einzig, dass manch Autofahrer nicht sonderlich viel Rücksicht auf die Radler nahm, war laut Winter ärgerlich. Aber auch das scheint in Anbetracht der positiven Erlebnisse in den Hintergrund zu rücken. Winter berichtet von beeindruckenden Erfahrungen. Unter anderem der Besuch der Gedenkstätte Bergen-Belsen habe die Gruppe sehr zusammengeführt.
Wie sehr die Tour die Teilnehmenden zusammenschweißte, zeigte sich auch bei dem Empfang der Radler in Weilheim. Zwei Hamburger, die am Anfang der Strecke ebenfalls einen Teil mitradelten, waren zu Winters Überraschung extra nach Weilheim angereist, um bei der kleinen Feier dabei zu sein.
Bei der Aktion ging es um die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz, denn, wie es der Ökonom von der Universität Siegen und Schirmherr der Radel-Tour Prof. Dr. Niko Paech beschreibt: „Die Krisen nehmen zu, die Einschläge rücken näher. Mehr denn je gilt: Wenn wir uns nicht verändern, werden wir verändert. In jedem Ungemach schlummert auch eine Chance – und die sollten wir nutzen.“ Winter sagt, der Kaffee sei dabei ein Symbol für so vieles gewesen. Es ginge nicht darum, komplett zu verzichten, sondern „bewusster zu genießen“. Sprich, weniger und klimafreundlicher konsumieren. Sie erzählt auch von einer Predigt des evangelischen Gemeindepfarrers Karl Mehl, der die Tour mitorganisierte. Demnach solle man so konsumieren, dass man dem Menschen, der das Produkt hergestellt hat, noch in die Augen sehen könne.
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