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Kunstausstellung der Jugend: Nachwuchs zeigt Graffiti- und Acryl-Werke

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Von: Antonia Reindl

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Simon mit seinem Werk „Musik im Kopf“.
„Musik im Kopf“ heißt das Erstlingswerk des 13-jährigen Simon. Der Jugendliche hat mit dem Graffiti-Werk seine Musikleidenschaft zum Ausdruck gebracht. © Reindl

Murnau – Von Oberflächlichkeit will man hier nichts wissen. Jedes Werk trägt Bedeutung, ist mit Inhalt gefüllt, mit teilweise sehr gewichtigem Inhalt. Vergangene Woche eröffnete eine Ausstellung der besonderen Art in der Galerie des Murnauer Kunstvereins am Gabriele-Münter-Platz. Denn nun zeigt hier der junge Künstlernachwuchs seine Werke. Werke, welche die Kinder und Jugendlichen im Rahmen von Workshops geschaffen haben. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt des Kunstvereins Murnau und des Jugendzentrums Erlhaus.

Schlicht und einfach kommt der Titel der Ausstellung daher: „Kunstausstellung der Jugend“. Anders sieht es mit den Werken aus, die Vielschichtigkeit prägen, denen Emotionalität innewohnt, die Botschaften transportieren. Vor rund eine Woche eröffnete Bürgermeister Rolf Beuting die Ausstellung. „Murnau und die Kunst“, da assoziiere man normalerweise „die Geschichte vor hundert Jahren“, sagte Beuting mit Verweis auf Münter, Kandinsky und Co. Doch auch heute noch wird in Murnau Kunst geschaffen. Es sei „wertvoll“, die Jugend mit ihrer Kunst ins Zentrum zu stellen. In diesem Zuge erinnerte der Rathauschef an die Graffitiwerke, die in der KTM-Tiefgarage ausgestellt sind. In den Lichtschächten, die „wirklich wie für eine Kunstausstellung gemacht wirken“. Gespannt war Beuting nun auf das, was die jungen Künstlerinnen und Künstler zu ihren Werken zu erzählen hatten. Sie „haben etwas zu sagen, etwas mitzuteilen“, meinte der Bürgermeister, der anschließend die Werke, Graffitis auf Alu-Verbundplatten und Acryl auf Leinwänden, besichtigte und den Worten der Schöpfer und Schöpferinnen lauschte.

Ilona Demmel blickte da auf das Werk „Alpen bei Nacht“, das unmittelbar am Eingang positioniert die Ausstellung quasi eröffnet. Erst am Tag zuvor sei das Acrylgemälde fertiggestellt worden, verrät die Erlhaus-Leiterin, sichtlich glücklich, dieses Werk noch in die Ausstellung aufnehmen haben zu können. Er habe einfach drauf losgemalt, meint der junge Künstler. Er habe in dem Werk ausgedrückt, wie er sich an diesem Tag gefühlt habe. Es sei ein dunkler Tag gewesen. Die Berge aber hätten geleuchtet. „Ich hab‘ mich einfach wohlgefühlt dabei“, meint der Jugendliche zum Schöpfungsprozess.

„Erstaunliche Reife“

Das Werk „Ein Schritt zu weit“ transportiert eine ganz andere Stimmung. Es erzählt von der schlechten Behandlung eines Kindes durch eine Erwachsene. Eine Person drückt ihren Schuh auf einem am Boden liegenden Teddybären. Eineinhalb bis zwei Tage habe sie an dem Graffiti-Werk gearbeitet, verriet die junge Künstlerin Marta. „Eine erstaunliche Reife in dem Bild“ attestierte eine Besucherin. Eine andere konnte gar nicht so recht das emotional aufgeladene Bild in Augenschein nehmen. „Es berührt mich“, sagte diese.

Eine Art abstraktes Selbstbildnis hat der 13-jährige Simon geschaffen. Das Graffiti-Werk zeigt einen Jungen, dessen Kopf eine Musikbox ist. Der Titel: „Musik im Kopf“. Er höre gerne Musik, erklärte der junge Künstler. Es ist sein Erstlingswerk. Und es soll nicht sein letztes Werk sein. Er möchte dabeibleiben, verriet Simon. Warum? Man könne kreativ sein, frei sein, sagte der Jugendliche. Auch bei der nächsten Ausstellung möchte er wieder mit einem Werk vertreten sein. Dass es wieder eine geben wird, scheint so gut wie gewiss. Die nächsten Ideen stünden jedenfalls schon im Raum, wie Beuting bei der Vernissage verriet.

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