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Moderne Innengestaltung für das Stadtmuseum Weilheim

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Von: Mihriban Dincel

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Pressegespräch Museumsumbau
(V.li.) Katrin Fischer, Christian Hörter (zweiter Vorstand Förderverein Stadtmuseum), Ragnhild Thieler und Tobias Güthner waren von den Entwürfen des Studios überzeugt. © Dincel

Weilheim – Das Stadtmuseum ist eines der Highlights Weilheims. Nach der Nachricht, dass die Dauerausstellung aufgrund bautechnischer Probleme vorerst schließen musste (wir berichteten), folgt nun ein positives Ereignis.

Nach einem Architektenwettbewerb für die äußere Gestaltung des Museums im Jahr 2019, bei dem das Büro Claus+Forster überzeugen konnte, folgte nun ein Wettbewerb für die Innengestaltung. Dieser wurde ausgetragen, da sich die Arbeiten der Architekten und Raumgestalter oftmals überschneiden. Damit hier Absprachen und Planungen erfolgen können, war eine frühzeitige Entscheidung über die Innengestaltung notwendig.

Hierfür bewarben sich insgesamt 14 Büros mit ihren individuellen Entwürfen. Fünf von ihnen kamen schließlich in die nächste Entscheidungsrunde. In der zweiten Runde wurde diesen dann ein „Drehbuch“ vorgegeben, so Museumsleiter Dr. Tobias Güthner. Die Büros sollten zwei Themen bei der Raumgestaltung umsetzen. Diese waren „Die Weilheimer Schule“ und das „Dritte Reich“. Für die Erstellung der Entwürfe war eine Zeitspanne von den Sommerferien bis zum 25. Oktober vorgesehen. Anschließend stellten die fünf Büros ihre Ideen persönlich einer Jury vor. Die Jury, bestehend aus zehn Personen, ermittelte durch eine Punktematrix und eine schriftliche Bewertung schließlich den Sieger des Wettbewerbs.

Wichtige Kriterien waren dabei, dass in den Räumen das denkmalgeschützte Museum wiederzuerkennen ist, die Besucher nicht isoliert sind, sondern einen guten Blick nach draußen haben, die Objekte im Raum gut zur Geltung kommen und Barrierefreiheit herrscht, erklärte Güthner. Diese Vorgaben erfüllte das Studio Neue Museen aus Berlin besonders gut und kam damit als Gewinner des Wettbewerbs hervor.

Güthner rühmte die gute Inszenierung der Objekte zur Weilheimer Schule auf einem mittigen Podest sowie die Umsetzung der Barrierefreiheit durch beispielsweise unterfahrbare Vitrinen und Fühlstationen. Zudem konnten die Gestalter durch innovative und kreative Medienstationen punkten sowie mit der nüchternen und dokumentarischen Darstellung des Themas „Drittes Reich“. Dabei erwähnte Güthner, dass die Pläne vermutlich nicht eins zu eins so umgesetzt werden würden und das es nach Absprachen auch einige Veränderungen geben könnte.

Entwurf Stadtmuseum Weilheim
Das Studio konnte mit der nüchternen und dokumentarischen Umsetzung des Themas „Drittes Reich“ bei der Jury punkten. © Entwurf: Studio Neue Museen

Auch Katrin Fischer, die im Bauamt Weilheim in der Abteilung Hochbau tätig ist, war überzeugt vom Sieger. Ihr war es wichtig, dass das „Museum als Teil der Ausstellung“ integriert wird.

Zudem lobte sie das Büro dafür, dass es bei den verschiedenen Themen dennoch einen Wiedererkennungswert hatte, der alle Räume miteinander verbindet – wie die transluzenten Wände vor den Fenstern, die sowohl einen Blick nach draußen erlauben, als auch Teil der Ausstellung sind.

Ebenso war es Ragnhild Thieler, erster Vorstand Förderverein Stadtmuseum, wichtig, den „alten Charme des Museums“ trotz Neuerungen zu erhalten. Und das hätte dieses Büro gut umsetzen können. Trotzdem war sie erfreut über die vielen weiteren Bewerbungen und über die Tatsache, dass es beim Umbau einen Schritt vorangeht.

Wann genau das Vorhaben Innengestaltung umgesetzt wird, hängt neben Planungen und Genehmigungen auch von der Finanzierung ab. Hierfür kommen zum Teil die Stadt Weilheim, aber auch der Förderverein auf.

Die Pläne werden noch bis 24. November im Museum ausgestellt, damit auch die Bürger Weilheims die Möglichkeit haben, die Entwürfe einzusehen. Aber auch online auf der Website www.stadtmuseum-weilheim.de ist eine Rubrik „Das Museum – Museumsumbau“ zu finden, bei der der Fortschritt des Umbaus nachverfolgt werden kann. Weiter gibt es dort eine Umfrage, bei der die Geschichte und Meinung jedes einzelnen Weilheimers zum Stadtmuseum gefragt ist.

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