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Münchner Kammerphilharmonie dacapo gastierte in Murnau

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Von: Antonia Reindl

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Neujahrskonzert in Murnau
Nach Konzerten in Tegernsee, Bad Tölz oder auch Wasserburg zog es dacapo mit Dirigent Franz Schottky (stehend rechts) und Violinist Simon Luethy (stehend links) nach Murnau © Reindl

Murnau – Die Musik sprach eigentlich für sich, weiß diese doch das Leben und Treiben in der Natur zu imitieren. Nichtsdestotrotz wollte Chefdirigent Franz Schottky vor jeder Jahreszeit dem Publikum ein paar Worte zu den nun kommenden Tönen mitgeben.

Am vergangenen Sonntag kam die Münchner Kammerphilharmonie dacapo mit ihrem Neujahrskonzert in das Murnauer Kultur- und Tagungszentrum und entführte, mit Simon Luethy an der Violine, die Lauschenden unter anderem in Antonio Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ (op. 8, Nr. 1-4).

Der Saal war gut gefüllt, wenn nicht ausverkauft, als die ersten Klänge des Frühlings inklusive des Hirtentanzes ertönten. Es folgte, logisch, der Sommer, bei dem Schottky vorab das berühmte, erntevernichtende Sommergewitter ankündigte. Das Gewitter habe von der Ernte wohl aber „noch genug übrig gelassen“, meinte er den Herbst einleitend. Ein Erntefest werde gefeiert, ein feucht-fröhliches, was Cello und Solo-Geige, gespielt von dem gebürtigen Augsburger Luethy, zum Ausdruck bringen sollten. Der erste Satz ende mit einem Schnarchen, den zweiten fülle ein Traum. Hier denke sich Stefan Moser am Cembalo immer etwas Neues aus, kündigte der Dirigent an.

Den Abschluss bildet eine Jagdszene, ein Wild, verkörpert durch die Geige, flieht vor todbringenden Gewehrschüssen. Aufregung. „Es endet natürlich nicht gut für das Wild“, sagte Schottky, ehe die Saiten vibrierten.

Und schließlich der Winter. „Die Perspektive wechselt vom Land in die Stadt“, erklärte der Dirigent. Füße trampeln, um Wärme zu finden, auf einer Eisfläche herrscht reges Rutschen, ehe es an einer Stelle einbricht. „Ein Moment des Schreckens“, wie Schottky erläuterte. Dennoch: „So sind die Freuden des Winters“, heiße es in der letzten Gedichtzeile.

Nach der Pause brachte das vor über 20 Jahren von Schottky gegründete Orchester, in dem regelmäßig bekannte Solisten und Solistinnen zu hören sind, das aber zugleich dem Nachwuchs eine Bühne gibt, Walzer und Polka zu Gehör, Werke von Johann Strauß, Franz Lehár, Eduard Strauß und Carl Michael Ziehrer, darunter die schnelle Polka „Wo man lacht und lebt“ und den „Kaiserwalzer“.

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