Diese Seite aber wollen die Grünen im Gremium nicht einsparen. Im Gegenteil. Sie stellten im September neun Anträge zur Änderung der Geschäftsordnung. Einer dieser Anträge, sogar die Nummer eins, fordert eine Überarbeitung der Geschäftsordnung „hinsichtlich der sprachlichen Gleichstellung“ und damit eine geschlechtergerechte Sprache, bei welcher entweder Maskulinum und Femininum in gleichwertiger Stellung oder neutrale Bezeichnungen bei Personennennungen verwendet werden sollen. „Erst ausdrückliche Hinweise auf weibliche Beteiligung, insbesondere durch Benennung, machen die Präsenz von Frauen in allen Funktionen und Ämtern sichtbar“, ist in dem Antrag zu lesen. Und weiter heißt es in der Begründung des Antrags: „Die Frage nach Gleichbehandlung sollte zum verbindlichen Bestandteil des Denkens, Entscheidens und Handelns aller Beteiligten werden.“
Dessen ist sich auch Anna Schlegel-Herz (ÖDP/Bürgerforum) bewusst, die auf Probst Anmerkung unmittelbar reagiert und die gendergerechte Sprache als „ein Zeichen der Zeit“ tituliert, jedoch kaum hörbar, hat Probst mit seiner Aussage lautes Gemurmel im Marktgemeinderat provoziert. Eine wirkliche Diskussion aber kommt letztlich nicht zustande.
Wenig später beschließt der Marktgemeinderat geschlossen die geänderte Geschäftsordnung. Kurz wird ein Zweifel laut, ob Probst tatsächlich seine Stimme für ein Ja gehoben hat. Das habe er, betont Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP/Bürgerforum), der sich einen kleinen Seitenhieb gegen Probst nicht verkneifen kann: „Der lernt das auch noch mit den Frauen“, sagt der Rathauschef und lächelt.
Bilder, Videos und aktuelle Ereignisse aus Ihrer Heimat: Besuchen Sie den Kreisboten Weilheim-Schongau auch auf Facebook.